Aachen als Standort für Projekte der Internationalen Bau- und Technologieausstellung (IBTA)

Verwaltung soll sich um Teilnahme Aachens an der geplanten Ausstellung bewerben

Ratsantrag 18 / 2021

die Fraktion der GRÜNEN beantragt, im Rat der Stadt folgenden Beschluss zu fassen:

Der Rat beauftragt die Verwaltung, sich gemeinsam mit der StädteRegion um eine Teilnahme an der geplanten Internationalen Bau- und Technologieausstellung (IBTA) im Sofortprogramm RHEINISCHES ZUKUNFTSREVIER (Leitprojekt 1) zu bewerben.

Die Bewerbung wird sowohl an die Zukunftsagentur Rheinisches Revier GmbH (ZAR) als auch an das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Digitalisierung und Energie des Landes NRW gerichtet.

Im Zuge der Bewerbung ist ein qualitätsvolles und sich an den Zielen des Strukturwandels orientierendes Projektportfolio zusammenzustellen und mit den Akteur*innen aus Politik, Verwaltung, Hochschulen, Forschung, Vorhabenträger*innen, Investoren etc. in einem kreativen Prozess abzustimmen.

Die StädteRegion könnte eine Koordinierungsfunktion für die regionsangehörigen Städte und Gemeinden übernehmen, damit ein gemeinsames Projektportfolio aus den kommunalen Einzelprojekten zusammengestellt werden kann.

Die Expertise der Aachener Hochschulen soll für die Konzeption der Bewerbung genutzt werden.


Begründung

Stadt und StädteRegion Aachen können einen wesentlichen Beitrag zum Strukturwandel im Rheinischen Revier leisten und möchten Teil einer Entwicklung für eine vernetzte und lebenswerte Region sein, die den notwendigen Strukturwandel in den nächsten jahrzehnenten erfolgreich und vorbild-haft beschreitet. In Aachen stehen mehrere große und bedeutende Bau-, Verkehrs- und Stadtent-wicklungsprojekte an. Diese können mit ihren angedachten Qualitäten, u.a. vorbildhaft in Klima-neutralität und Nachhaltigkeit, wichtige urbane Impulsprojekte und damit Ankerpunkte für eine – auch euregionale – IBTA im Gesamtrevier sein.

Ausstellungsprojekte der IBTA in eher großstädtischen Zusammenhängen können bei der Transfor-mation des Rheinischen Reviers als urbane Orte der Zukunft einen wesentlichen Beitrag leisten und in die Region wirken. Die baulichen und technischen Entwicklungen der Aachener Hochschulen auf dem Campus West, Melaten und Eupener Straße, die Entwicklungen an der Jahrhunderthalle in Aachen-Nord und am TZA-Aachen, Projekte in der Innenstadt, wie z.B. am „Quellwerk“ (ehemals Horten /lust for life) oder das Büchelprojekt haben eine strukturgebende Funktion als Tor der Wissenschaft und sind Motor der Transformation, die in die Region Rheinisches Revier hinein wirkt.

Dazu gehören auch Mobilitätsprojekte wie eine Stadtbahn als Anbindung in den Nordkreis oder ein autonom fahrender Shuttle am Campus West.

Einzelne, geplante große Bau- und Planungsvorhaben auf dem Campus West könnten beispielhafte Anwendungsfälle einer Bauwende sein und bieten sich als Schaufensterprojekte der geplanten IBTA an.

CO2-arme Forschungsbauten und Bauten in Holzbauweise, Modellprojekte für eine C2C-Planung als greenBIM Anwendung mit vernetzter Energieinfrastruktur und Anschluss an die Forschungsprojekte im VERBUND.NRW: all das bietet die Möglichkeit, großskalig ressourcenschonende Kreislaufwirt-schaft in der lokalen Planungs- und Baukultur zu etablieren und so die Arbeitsplätze der regionalen Bauwirtschaft langfristig zukunftsfest zu entwickeln.

Der Neubau/die Erweiterung des Verwaltungsgebäudes Lagerhausstraße ist als einer der bundesweit ersten C2C-Projekte konzipiert.

Im innovativen Wohnungsbau können Projekte wie Richtericher Dell als klimaneutrale Energie-plus Mustersiedlung, das geplante Wohnungsbauquartier Vaalser Grenze oder die konzipierte Siedlungs-ergänzung Grauenhofer Weg Beispiel- und Ausstellungsprojekte sein.


Kaj Neumann
Fraktionssprecher GRÜNE


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