Attraktivere Altstadt – durch geänderte Verkehrserschließung am Büchel

Nach der Schließung des Parkhauses Büchel soll eine geänderte Verkehrsführung für das Nikolausviertel vorgelegt werden, mit dem Ziel der Stärkung und Aufwertung der Altstadt.

Ratsantrag 19 / 2020

Die Fraktion der GRÜNEN beantragt, im Rat der Stadt Aachen folgenden Beschluss zu fassen:

Die Verwaltung wird beauftragt, nach der erfolgten Schließung des Parkhauses Büchel im Sommer 2020 dem Mobilitätsausschuss zeitnah eine geänderte Verkehrsführung rund um das Altstadtquartier Büchel (Nikolausquartier) zum Beschluss vorzulegen. Ziel der Maßnahmen soll die Stärkung und weitere Aufwertung der Altstadt u.a. für Tourismus, Einzelhandel und Gastronomie sein.

Diese Vorlage soll bestehende Überlegungen zu Fußgängerzonenverknüpfungen und veränderten Erschließungswegen, etwa aus dem Innenstadtkonzept 2002 und dem Verkehrsgutachten Büchel 2010 einbeziehen und auf die aktuelle Situation und die neu entstehenden Chancen adaptieren: mit dem Ziel, den Fußverkehr zu stärken und den fahrenden Verkehr zu beruhigen.

Die veränderte Verkehrsführung und die dahinter stehenden Ideen soll gut mit Stadtgesellschaft und Einzelhandel kommuniziert werden – auch in die Städteregion und Euregio hinein.

 

Begründung:

Seit langem steht die Minderung von Kfz-Verkehrsströmen rund um den Büchel („Nikolausviertel“) auf der politischen Agenda der Stadt. Bereits das Innenstadtkonzept 2002, aber auch das Verkehrsgutachten zum Büchel 2010 enthielten Ideen und konkrete Vorschläge, um individuellen Pkw-Verkehr in diesem sensiblen Altstadtquartier zu reduzieren. Damit sollten insbesondere die sehr beengten Fußverkehr-Verhältnisse am Übergang Holzgraben/Ursulinerstraße beseitigt werden.

Nach der Schließung des Parkhauses am Büchel können nun zeitnah die Verkehrsströme in diesem Bereich so umgelenkt werden, dass weniger Behinderung von Fußverkehr und eine weitere Verkehrsentlastung in der historischen Altstadt stattfindet.

Eine Umkehrung und Umlenkung der Verkehrsführung vom Seilgraben her, ein Abbinden der Zufahrt von der Peterstraße zur unteren Ursuliner- und Buchkremerstraße sind schnell umzusetzende Maßnahmen. Sie sind kostengünstig und erfordern keine baulichen Veränderungen.

Anlieger*innen, Geschäftsleuten und Anwohnenden, Hotelgästen und Taxis soll es nach wie vor möglich sein, etwa zu Be- und Entladezwecken ins Quartier zu fahren. Durchgangs- und Parksuchverkehre können mit diesen schnell greifenden Maßnahmen maximal reduziert werden.

Eine Reduzierung der individuellen Autoverkehre in der Innenstadt hat zum Ziel, Umweltverschmutzungen und Lärmbelastungen weiter zu verringern, umweltfreundlichen Verkehren wie Fuß- und Radverkehr sowie  ÖPNV mehr Raum zu geben und den Menschen einen qualitätsvollen Aufenthalt in der Innenstadt zu ermöglichen. Die Stadt wird in diesem Bereich deutlich attraktiver.

Verwaltung und Politik fällt bei der Umsetzung der Verkehrswende auch in der Kommunikation eine besondere und tragende Rolle zu. Daher ist an solchen „Umbaustellen“ in der Stadtentwicklung eine sensitive und klare Kommunikation erforderlich. Veränderungen hier wie auch an anderen Stellen der Stadt greifen oftmals tief in die Gewohnheiten der Menschen ein. Die Verwaltung ist gebeten, solche Entwicklungen transparent, proaktiv und zielgruppengerecht zu kommunizieren und zu begleiten.

 

Mit freundlichen Grüßen

Monika Wenzel                                                  Henning Nießen
Fraktionssprecherin                                          mobilitätspolitischer Sprecher

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