Prüfauftrag für eine schienengebundene ÖPNV-Verbindung Haaren – Eilendorf – Rothe Erde – Aachen Hbf

Die Sperrung der A 544 führt neben den Umleiterverkehren auch zu einer Unterbrechung einer wichtigen Fußgänger- und Radfahrachse zwischen Eilendorf und Haaren. Zu den Untersuchungen zu Ausbau und zusätzlichen ÖPNV-Relationen fordern wir eine Prüfung einer Zugverbindung Hbf über Rothe Erde nach Haaren.

Die Grüne Fraktion in der Bezirksvertretung Haaren hat in der letzten Sitzung der BV einen Prüfantrag gestellt, neben dem Ausbau des ÖPNV nach Haaren auch eine Zugverbindung über Rothe Erde nach Haaren zu bewerten.

Nachstehend der Antrag:

"Die Fraktion Bündnis ’90 / Die Grünen beantragt für die Sitzung der Bezirksvertretung Aachen-Haaren am Mittwoch, 05. Mai 2023 die Aufnahme des o.a. Tagesordnungspunktes und folgenden Beschluss zu fassen:

Die Verwaltung wird beauftragt eine Schienen-Nahverkehrs-Verbindung über die sanierte Gleisverbindung von Aachen Hbf über Rothe Erde nach Haaren (ggf. bis Talbot) zu prüfen und im Falle einer positiven Bewertung die notwendigen Schritte in Zusammenwirken mit dem AVV / NVR, DB Netz, DB Station&Service und den beteiligten Stadtteilen zu veranlassen. Die Überprüfung dieser neuen SPNV-Verbindung sollte eine möglichst kurzfristig, provisorisch umsetzbare und im Erfolgsfall eine mittelfristig dauerhafte realisierbare Lösung beinhalten.

Begründung:

Mit der bevorstehenden Sperrung der A 544 werden wahrscheinlich über Jahre erhebliche Umleiterverkehre durch die östlichen und nördlichen Stadtteile von Aachen fahren. Derzeit werden durch den FB61 verschiedene Modelle gerechnet und untersucht. Die Sperrung der A 544 führt insbesondere auch zu einer Unterbrechung einer wichtigen Fußgänger- und Radfahrachse zwischen Eilendorf und Haaren. Als Alternative zur PKW-Nutzung werden vom FB61 derzeit auch verschiedene zusätzliche ÖPNV-Relationen und die Modifikation von bestehenden Busverbindungen untersucht. Angesichts voller und durch die Umleiterverkehre noch deutlich stärker beanspruchter Straßen in den nordöstlichen Stadtbezirken erscheint es sinnvoll, auch andere Alternativen wie z.B. nicht für den ÖPNV genutzte Schienenwege in die nähere Prüfung einzubeziehen. Zudem ist es auch klimapolitisch geboten, die einzelnen Stadtteile mit deren Pendlerbewegungen zu einem möglichst hohen Anteil auf den SPNV/ÖPNV zu verlagern.

Die lange Sperrzeit könnte vielleicht auch ein Anlass sein, über eine etwas unkonventionelle Lösung nachzudenken. Von Rothe Erde über Eilendorf nach Haaren bis zum Werk Talbot existiert eine im Jahr 2022 sanierte Gleisverbindung. Diese Gleisverbindung könnte genutzt werden, um vom Aachener Hauptbahnhof eine regelmäßige Zugverbindung nach Haaren über Rothe Erde und Eilendorf einzurichten. Für die konkrete Ausgestaltung gäbe mehrere Optionen. Diese neue Zugverbindung könnte zunächst als eigenständige Verbindung (Pendelverkehr Aachen Hbf – Haaren) gestartet werden (z. B. mit einem Fahrzeug der euregiobahn). Im Erfolgsfall bietet sich an, die Strecke perspektivisch zu elektrifizieren und z. B. durch vorhandene Linien wie z.B. der Verlängerung des RE4 zu bedienen Als neue Haltepunkte bieten sich Standorte nahe der Brücke des Berliner Ring über die Bahnlinie Rothe Erde - Eilendorf und in Haaren das Berufsbildungszentrum und vor dem Bahnübergang Jülicher-/Alt-Haarener-Str. an. Damit würde eine schnelle, attraktive Querverbindung zwischen den Stadtteilen Haaren und Eilendorf sowie eine attraktive Anbindung des Stadtteiles Haaren und der Gebiete an der Jülicher Str. incl. der dortigen Industriebetriebe an die Bahn geschaffen. Auch ergeben sich bei entsprechender Fahrplangestaltung damit attraktive Reisemöglichkeiten nach Köln, MG und Düsseldorf."

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