Ratsantrag 05-18

Gemeinsamer Antrag von SPD/GRÜNE

Die Verwaltung wird beauftragt, die Rahmenbedingungen für neue Wohnformen im Alter und generationenübergreifende Projekte zu verbessern. Nach dem Beispiel anderer Städte (z.B. Münster, Wiesbaden, Frankfurt, Hamburg, Berlin) soll ein Konzept zur Unterstützung von Wohninitiativen und Baugruppen erarbeitet und dem Wohnungs- und Liegenschaftsausschuss zur Beschlussfassung vorgelegt werden.
Mögliche Elemente:

• Veranstaltung eines "Runden Tischs" für Wohnprojekte und Initiativen zum Erfahrungsaustausch und zur Kontaktpflege mit denkbaren Partnern (Projektträger, Wohlfahrtsverbände, Wohnungswirtschaft, Haus- und Grundstückseigentümer, Architekten, Investoren, Beratungseinrichtungen) und der Verwaltung (FB 64, A 50, FB 23);
• Informationstransfer und Vermittlung von Kontakten, gfs. Aufbau einer Projekt- und Interessenten-Datenbank;
• Angebot von Gruppenberatungen zur Wohnungsbau- und Wohnraumförderung;
• Hilfe bei der Grundstücks- bzw. Objektsuche;
• Beratung zur Kombination mit betreutem Wohnen und Pflegeplätzen;
• Stellenneutrale Einrichtung einer "Kontaktstelle Wohnprojekte“ an der Schnittstelle von Wohnungsamt und Sozialamt (Leitstelle "Älter werden").

Begründung

Generationsübergreifende Bau- und Wohnprojekte sind eine Antwort auf die demographische Entwicklung und eine Alternative zum Leben in Alten- und Pflegeheimen. Sie können Familien und Allgemeinheit von der Fürsorge für ältere Menschen entlasten und wirken durch ihr soziales Engagement stabilisierend auf die Nachbarschaft. Gleichzeitig wollen viele ältere Menschen zurück in die Stadt ziehen, da dort für sie eine bessere Infrastruktur die Lebensqualität erhöht. Der positive Effekt ist das Freimachen von großen Wohnungen und Häusern. Neue Wohnformen entstehen vielerorts, auch in Aachen gibt es Initiativen, die Umbauten oder Neubaumaßnahmen planen. Zahlreiche Anfragen bei der Leitstelle "Älter werden" bestätigen das große Interesse. Durch eine Unterstützung der Stadt und die Vernetzung der Akteure sollen die Realisierungschancen verbessert werden. Denn bei der Umsetzung sind viele Hürden zu überwinden: der Wohnungs- und Immobilienmarkt ist auf Individuen und Familien fixiert, kleine Parzellengrößen herrschen vor, geeignete Baugrundstücke werden selten ausgewiesen, Bauträger, Investoren und Kreditinstitute behandeln Anfragen von Genossenschaften und Vereinen zurückhaltend, ein Beratungsangebot über Fördermöglichkeiten besteht nur sehr begrenzt und nicht ämterübergreifend. Die Stadt Aachen sollte mit ihrem vielfältigen Know-How das Anliegen der Projektinitiativen gezielt fördern.