Rahmenplanung „Rund um den Burtscheider Viadukt“

In einem gemeinsamen Ratsantrag fordern GRÜNE und LINKE, den gesamten Bereich um das Burtscheider Viadukt im Zuge städtebaulicher Maßnahmen aufzuwerten.


Ratsantrag von GRÜNER und LINKER Fraktion 09/2017 vom 3. Mai 2017

Die GRÜNE und die LINKE Fraktion beantragen, im Rat der Stadt Aachen folgenden Beschluss zu fassen:

Die Verwaltung wird beauftragt, eine Rahmenplanung für den Bereich rund um den Burtscheider Viadukt zu erstellen bzw. in Auftrag zu geben.

Ziel der Planung soll sein, die städtebaulichen Defizite in diesem Bereich zu beseitigen, einen Rahmen für zukünftige Bebauungsabsichten zu entwickeln und die Fuß- und Radwegeverbindungen sowie die Grünbeziehungen zwischen dem Frankenberger Viertel im Bereich zwischen Bachstraße und Moltkestraße und dem Kurbereich Burtscheid im Bereich des Kurgarten zwischen Kurbrunnenstraße und Burtscheider Markt zu stärken, durchlässiger zu machen und markanter zu entwickeln.

Entsprechende Planungen und Maßnahmen im öffentlichen Raum sollen diese Ziele unterstützen. Auch sollen die unterhalb des Brückenbauwerks gelegenen privaten Liegenschaften auf Möglichkeiten einer Neuordnung und einer besseren öffentlichen Durchquerung untersucht werden.

Hierbei gilt es auch, den denkmalgeschützen Bahnviadukt als städtebaulich markantes Bauwerk besonders in Szene zu setzen, Sichtachsen auf die Brücke zu erhalten und zu stärken sowie die Durchlüftungsfunktion der Viaduktbögen für das Frankenberger Viertel zu erhalten. Ein zukünftiger Bau eines dritten Bahngleises als Andockung an den vorhandenen Viadukt oder als eigenständiges Brückenbauwerk auf der Burtscheider Seite ist in den Planungen zu berücksichtigen.

Die an der Kurbrunnenstr./Ecke Bachstr. gelegene städtische Parkpalette ist ebenfalls bezüglich einer baulichen Aufwertung zu untersuchen. Auch soll mit der Rahmenplanung die Fußwege- und Radverkehrsverbindung zu den beiden großen Schulen, der Viktoriaschule und der 3. Gesamtschule, nachhaltig verbessert werden.

Die heute in der Dammstraße verrohrt liegenden Bäche (Kalter Bach und Warmer Bach) sollen im Zuge der dort anstehenden Kanalbaumaßnahmen bis in den Bereich von Bachstraße und Warmweiherstraße wieder an die Oberfläche geholt werden. Dies würde der offenen Führung der Bäche im Kurgarten im 19. Jahrhundert entsprechen.

Die Verwaltung wird beauftragt, im Rahmen der Städtebauförderung entsprechende Finanzmittel für die Rahmenplanung einzusetzen und bei der Bezirksregierung einzuwerben.

Begründung:

Die angestrebte Rahmenplanung hat zum Ziel, die städtebaulichen Gegebenheiten, Wege- und Sichtbeziehungen, markante Bauwerke, wie zum Beispiel das Baudenkmal Bahnviadukt, das ehemalige Busdepot darunter oder die Klinik an Rosenquelle, in den beiden genannten Quartieren zu stärken. Die zur Zeit deutlich feststellbare vermehrte Bau- und Planungstätigkeit in diesem Stadtquartier bietet die Chance, die heute vorhandenen städtebaulichen Defizite zu beseitigen und die Durchlässigkeit von Frankenberger Viertel nach Burtscheid und umgekehrt zu verbessern.

Zukünftige öffentliche und private Bautätigkeit rund um den Viadukt erfordern klare Leitlinien für eine weitere städtebauliche Entwicklung unter Berücksichtigung der Grün- und Durchlüftungsfunktionen des Bauwerks.

Die notwendig werdende Kanalsanierung in der Dammstraße macht es wegen der Lage des alten, zu sanierenden Straßenkanals unter dem verrohrten Bach erforderlich, diesen im Zuge der Tiefbauarbeiten wieder oberirdisch zu führen. Entlang der Dammstraße kann so ein neuer attraktiver Aufenthalts- und Grünkorridor entlang des Bachlaufs geschaffen werden, der auch den Kurpark und die Kurparkterrassen als städtische Immobilie und Liegenschaft entsprechend aufwertet.

 

Ulla Griepentrog
Fraktionssprecherin

 

Leo Deumens
Fraktionsvorsitzender

 

Michael Rau
planungspolitischer Sprecher
Marc Beus
planungspolitischer Sprecher

 

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