Aachen darf Jodtabletten verteilen - und sollte das auch tun

Mit Beschluss der Landesregierung wird eine GRÜNE Forderung aus Aachen umgesetzt. Jetzt gilt es für die Stadt, ein Konzept zu erstellen. Abschalten der maroden Meiler und ein europäischer Ausstieg aus der Atomenergie muss jedoch nach wie vor das Ziel sein.

Mit Beschluss der Landesregierung wird eine GRÜNE Forderung aus Aachen endlich umgesetzt. Jetzt gilt es für die Stadt, zügig ein Konzept zu erstellen. Ziel muss jedoch nach wie vor das Abschalten der maroden Meiler und ein europäischer Ausstieg aus der Atomenergie sein.

„Seit Juni 2015 haben wir gefordert, Jodtabletten für den Fall eines atomaren Unfalls im nahen Tihange flächendeckend an die Aachener Bevölkerung zu verteilen. Es war damals ein Prüfantrag an die Verwaltung, der von der großen Koalition abgebügelt wurde“, erinnert sich Sabine Göddenhenrich, umweltpolitische Sprecherin der Aachener GRÜNEN im Stadtrat. „Insbesondere der Vertreter der CDU hat mit seiner sehr resoluten Forderung nach dem „Ende der Debatte“ alle Bestrebungen, mit dem Thema umzugehen, im Keim erstickt.“

Hartnäckig am Thema geblieben

Doch die Hartnäckigkeit, mit der die Aachener GRÜNEN und ihre Bündnispartner wie die Ärzte von IPPNW (Ärzte gegen Atomkrieg) oder das Aachener Anti-Atombündnis an dem Thema dran blieben, hat sich schließlich als richtig erwiesen. Seit dieser Woche erlaubt das Innenministerium NRW die direkte – und auch präventive – Verteilung von Jodtabletten. „Wir freuen uns sehr, dass wir letztendlich trotz der anfangs ablehnenden Haltung der großen Koalition an dieser Stelle für die Bevölkerung in Aachen eine gewisse Klarheit schaffen konnten. Die Leute wollen einfach wissen: Was können wir im Fall des Falles selber tun“, so Göddenhenrich.

Voraussetzung für die Verteilung der Tabletten ist jetzt noch die Vorlage eines Konzepts, wie eine sichere Versorgung auch bei Vorab-Verteilung gewährleistet werden kann: „Das muss die Stadt nun zügig aufstellen und umsetzen, damit zumindest dieses Thema vom Tisch ist.“

Europäischer Ausstieg aus Atomenergie muss Ziel sein

Klar ist für Göddenhenrich jedoch auch, dass damit das Thema Tihange natürlich nicht erledigt ist: „Unser Ziel ist selbstverständlich nach wie vor, dass nicht nur die maroden Meiler in Tihange und Doel abgeschaltet werden, sondern dass wir auf dem Weg zu einem europäischen Ausstieg aus der Atomenergie einen Schritt weiter kommen! Wir brauchen einen endgültigen Cut mit dieser hochgefährlichen und teuren Art der Energieversorgung und den zügigen Ausbau der Erneuerbaren Energien!“ Damit das Thema „Ausstieg aus der Atomenergie“ auch weiterhin präsent bleibt, planen die Aachener GRÜNEN noch vor den Sommerferien eine größere Veranstaltung, um die Aufmerksamkeit auf die nächsten Schritte zu lenken.

» Zum Ratsantrag „Flächendeckende Verteilung von Jodtabletten“

» Zur Infoseite tihange-abschalten.eu

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