Aachen steigt aufs Rad

Aachen wird sich am bundesweiten Modellversuch „Innovative öffentliche Fahrradleihsysteme – neue Mobilität in Städten“ des Bundesverkehrsministeriums beteiligen.

Ein Rad benutzen, ohne es zu besitzen?  Das soll in Aachen bald möglich sein. Aachen wird sich am bundesweiten Modellversuch „Innovative öffentliche Fahrradleihsysteme – neue Mobilität in Städten“ des Bundesverkehrsministeriums beteiligen.

Fahrradfahren ist klima- und umweltfreundlich. Wer Rad fährt, hält sich fit und spart  Geld. Auch die lästige Parkplatzsuche entfällt. Radfahrer verursachen weder schädliche CO2 Emissionen noch Lärm. Die Lebensqualität in den Städten steigt erheblich.

Gründe genug für die Stadt Aachen, sich als Fahrradverleih-Modellstadt zu bewerben. Im Rahmen des Modellversuchs werden bundesweit Radverkehrsprojekte gefördert, die einen klimafreundlichen und energieeffizienten Nahverkehr mittels innovativer öffentlicher Fahrradverleihsysteme initiieren und unterstützen. Im Zeitraum von Oktober 2009 bis Dezember 2012 werden den Modellstädten insgesamt 10 Millionen Euro vom Bund zur Verfügung gestellt.

Flexible Mobilität in Innenstädten


Die Grünen unterstützen die Bewerbung der Stadt. Elisabeth Paul, Ratsfrau und Grüne Verkehrsexpertin, setzt sich schon seit längerer Zeit für die Einführung eines öffentlichen Fahrradverleihsystems (auch Bike-Sharing genannt)  in Aachen ein:

„Der Vorteil von öffentlichen Leihfahrrädern ist, dass sie an einer Vielzahl von Leihstationen ausgeliehen und an einer anderen Station zurückgegeben werden können. Dadurch sind  - im Gegensatz zum Gebrauch des eigenen Fahrrads - auch spontane Einmalfahrten innerhalb der Stadt möglich. Positiver Nebeneffekt ist, dass die Gefahr des Fahrraddiebstahls reduziert wird. Der Leihvorgang wird über so genannte „Stationsterminals“ in Selbstbedienungsform abgewickelt, wodurch an den Stationen kein Personal benötigt wird.“

Elisabeth Paul weiter: „Auch für Pendler oder Touristen sind die Verleihsysteme ideal. Nach der Ankunft mit Bus oder Bahn, steigen sie aufs Rad um und geben es an einer Station ihrer Wahl wieder ab. Ein weiterer Pluspunkt der Leihräder ist, dass sie von professionellem Personal gepflegt und gewartet werden.  Bei einer Panne kann einfach ein anderes Rad genommen werden.“

Elektronische Fahrräder


Ein besonderes Highlight für die „Modellstadt Aachen“ wären Pedelecs, elektronische Fahrräder. Aufgrund seiner Topographie könnte Aachen eine zusätzliche  Förderung für diese Räder erhalten. 2,7 Millionen Euro stellt der Bund im Rahmen des Modell-Programms zusätzlich für „bergige“ Städte für die Anschaffung von Pedelecs zur  Verfügung.

In Stuttgart, welches eine ähnliche Topographie wie Aachen aufweist, wird seit vergangenem Jahr ein Elektrofahrradnetzwerk mit Pedelecs aufgebaut.

Europa sattelt um


Aber auch viele andere europäische Großstädte sind bereits „aufs Rad“ gekommen. Im März 2007 wurde bereits in Barcelona das öffentliche Fahrrad-Verleihsystem Bicing in Betrieb genommen. Im Februar diesen Jahres waren bereits 187.000 Nutzer bei Bicing registriert. Auch in Paris steigen immer mehr Einwohner aufs Rad um. Im Juli 2007 wurde unter dem Namen Vélib (gebildet aus vélo - Fahrrad und liberté - Freiheit), 750 Fahrradstationen mit 10.648 Fahrrädern in Betrieb genommen.

Nextbike oder Call a Bike sind öffentliche Fahrradverleihsysteme, die in den Innenstädten von Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Leipzig, Dresden, Nürnberg bereits ihren Betrieb aufgenommen haben.

Alle Städte verfolgen das gleiche Ziel: durch die Verlagerung des motorisieren Individualverkehrs auf den Radverkehr sollen die Innenstädte von CO2 Emissionen, anderen Schadstoffen und Lärm entlastet und die Lebensqualität in den Großstädten gesteigert werden.

Zurück