Aachener Bürger diskutieren mit

Zur Diskussion im ersten Bürgerforum stand die zukünftige Verkehrserschließung Büchel.

Am Dienstag, 06.06.10, war Premiere im Bürgerforum: die Aachener Bürgerinnen und Bürger konnten zu einem städtischen Vorhaben im Rathaus Stellung beziehen und ihre Meinung in die politische Meinungsbildung öffentlich einbringen. Eine verstärkte Bürgerbeteiligung bei städtischen Entscheidungsprozessen ist eines der zentralen Anliegen von GRÜNEN und CDU für die laufende Legislaturperiode.

Zur Diskussion stand die zukünftige Verkehrserschließung Büchel. Das Parkhaus soll Anfang nächsten Jahres abgerissen werden und ein neues Kaufhaus, die so genannten Bel Etage entstehen. Im Zuge der Neugestaltung und Aufwertung des Gebiets wird die Ursulinerstraße zur Fußgängerzone umgebaut. Die Verkehrsflüsse rund um den Büchel und die Bel Etage müssen neu geregelt werden. Drei unterschiedliche Erschließungsvarianten des Gebiets Büchel wurden im Bürgerforum vorgestellt und standen zur Diskussion.

Ein Konsens – schwer möglich


Ca 50 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung ins Rathaus gefolgt, unter ihnen waren betroffene Anwohner und Geschäftsinhaber sowie interessierte Aachenerinnen und Aachener. Sie brachten ihre Erfahrungen als Anlieger, Autofahrer sowie ihre Visionen für die Innenstadtgestaltung in die Diskussion ein.  Schnell stellte sich heraus, dass eine konfliktfreie Erschließung des Gebiets nicht möglich sein wird. Zu unterschiedlich waren die persönlichen Anliegen der Diskussionsteilnehmer. Die Geschäftsleute des Dahmengrabens plädierten beispielsweise vehement – aus ihrer Sicht verständlich – dafür, auf eine Erschließung über den Dahmengraben zu verzichten. Dies würde aber möglicherweise eine Erschließung über die jetzige Fußgängerzone Großkölnstraße nach sich ziehen. Die Vorteile des einen sind die Nachteile des anderen. Die Anwohner äußerten einerseits die Sorge, dass sie im Zuge der Umstrukturierung schlechter per Auto erreichbar seien und weniger Parkraum für ihre Autos zur Verfügung stünde, andererseits standen einige von ihnen einer grundsätzlichen Verkehrsreduktion vor der eigenen Haustür sehr aufgeschlossen gegenüber.

Das Bürgerforum – ein Resümee


Roland Jahn, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN und Mitglied im Bürgerforum resümiert seine Eindrücke zur Diskussion:

"Für die Verkehrsführung gibt es wegen der zentralen Lage am Büchel keinen Königsweg. Wir werden bei allen Varianten intensiv alle Aspekte, die von den Bürgern im Bürgerforum angesprochen wurden, abwägen, bevor wir eine endgültige Entscheidung treffen.“

Ulla Griepentrog, grüne Ratsfrau und ebenfalls Mitglied im Bürgerforum, ergänzt:

„Die Beiträge der diskutierenden Bürgerinnen und Bürger waren sehr engagiert und konstruktiv. Die Bürger sprachen sich auch untereinander direkt an und nahmen Bezug.“

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