Aachener Friedenspreis 2016: Eine Wahl, die ein klares Zeichen setzt

Türkisches Komitee von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Bürgerinitiative gegen Truppenübungsplatz erhalten die diesjährige Auszeichnung.

Katrin Feldmann: Die Verleihung des Aachener Friedenspreises u.a. an das „Komitee der Akademikerinnen für den Frieden“ ist ein wichtiges Zeichen der Solidarität!

Das sind gute Nachrichten: Der Aachener Friedenspreis 2016 geht in diesem Jahr an das Komitee der WissenschaftlerInnen für den Frieden (Türkei) sowie die Bürgerinitiative Offene Heide.

Zum Komitee der Wissenschaftlerinnen:

Im Januar 2016 veröffentlichten 1128 WissenschaftlerInnen verschiedener türkischer Universitäten einen gemeinsamen an die Regierung gerichteten Friedensappell: Die Unterzeichner fordern ein Ende des Militäreinsatzes in den kurdisch geprägten Gebieten und rufen zu einer Wiederaufnahme der Verhandlungen für den Friedensprozess auf.

Zur Bürgerinitiative Offene Heide:

Die Colbitz-Letzlinger Heide, nördlich von Magdeburg, mit dem Gefechtsübungszentrum (GÜZ) Altmark, bezeichnet die Bundeswehr selbst als den modernsten Truppenübungsplatz Europas. Hier wird Krieg geübt, ausprobiert, vorbereitet – von der Bundeswehr und der NATO. Ziel der Bürgerinitiative ist, dass die Colbitz-Letzlinger Heide nach mehr als sieben Jahrzehnten militärischen Missbrauchs ein Lernort für die Versöhnung mit der Natur und Frieden zwischen den Völkern wird.

Mehr zu den Preisträgern

Katrin Feldmann, Mitglied beim Aachener Friedenspreis und GRÜNE Parteisprecherin des OV Aachen:

„Ich freue mich sehr über die gelungene Wahl der PreisträgerInnen! Und da eines meiner politischen Herzensthemen „Europa und die Türkei“ ist, freue ich mich ganz besonders über die Auszeichnung der türkischen WissenschaftlerInnen.

Der Druck auf die Zivilgesellschaft in der Türkei, das Vorgehen gegen die Presse und ihre Vertreter*innen sowie gegen Intellektuelle, die sich mit einem Friedensappell an die türkische Regierung wenden, die darauf mit beruflichen und privaten Repressionen reagiert, sind mehr als besorgniserregend. Die GRÜNE Bundestagsfraktion hat erst kürzlich eine aktuelle Stunde zur Pressefreiheit in der Türkei beantragt, um aufmerksam zu machen, auf die besondere Situation im NATO-Partnerland.

Die Verleihung des Aachener Friedenspreises u.a. an das „Komitee der Akademikerinnen für den Frieden“ ist ein Zeichen der Solidarität und schafft ein Stück Öffentlichkeit für die Menschen in der Türkei, die sich für eine andere, eine demokratische und friedliche Türkei einsetzen.“

Mehr zu den beiden PreisträgerInnen, die andere Preisträgerin ist die BI “Offene Heide”, findet ihr HIER.

» Der Friedenspreis im WDR

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