Anschläge in Brüssel

Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer und allen belgischen Nachbarn! Die Terroranschläge verschärfen das Sicherheitsrisiko Tihange. AKWs bergen Gefahren besonders in Zeiten mit erhöhter Terrorgefahr.

Die Terroranschläge in Brüssel vom vergangenen Dienstag versetzen uns alle in Trauer um die in Belgien getöteten Menschen. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer und allen belgischen Nachbarn, die unter dieser Gewalt zu leiden haben.

„Trauer und Mitgefühl stehen an erster Stelle. Schuldzuweisungen sind nicht angebracht und verbessern die Lage nicht“, meint Ulla Griepentrog, Fraktionsvorsitzende der Aachener GRÜNEN. „Doch wir wissen inzwischen auch, dass Atomkraftwerke, wie etwa Doel bei Antwerpen oder das nahe Tihange, ins Visier von Terroranschlägen geraten können.“

„AKWs bergen unübersehbare Gefahren. Dies gilt für friedliche und relativ sichere Zeiten, aber erst Recht für Zeiten mit erhöhter Terrorgefahr“, ergänzt Katrin Feldmann, Parteisprecherin des GRÜNEN Ortsverbands Aachen.

Die Evakuierung etlicher Mitarbeiter aus den Kernkraftwerken Doel und Tihange, die in den letzten Tagen stattgefunden hat, spiegelt den Ernst der Lage. Offensichtlich konnten der Betreiber Electrabel und die belgische Regierung darüber hinaus auch nicht ausschließen, dass sich Terrorverdächtige unter den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Kernkraftwerke befinden.

„Das gibt zusätzlich Anlass zu großer Sorge bei den Bürgerinnen und Bürgern unserer Region und ist ein weiterer schwerwiegender Grund für die Abschaltung von Atomkraftwerken“, so Sabine Göddenhenrich, umweltpolitische Sprecherin der Aachener GRÜNEN. „Katastrophen wie Tschernobyl und Fukushima haben gezeigt: Diese Technik ist nicht beherrschbar. Die verheerenden Folgen eines atomaren Unfalls im Herzen Europas, unserer dicht besiedelten Region, übersteigen jede Vorstellungskraft.“

Menschliches Versagen, Erdbeben in unserer Region und die aktuelle Terrorgefahr sind also allemal Gründe genug, alle Atomanlagen in Europa stillzulegen. Deutschland hat den Anfang gemacht. Die belgische Regierung sollte handeln und nicht zögern, die Reaktoren Doel und Tihange stillzulegen. Und was das immer wiederkehrende Argument angeht, Belgien könne ohne diese Kraftwerke seine Stromversorgung nicht sichern, erwidert Göddenhenrich: „Die Stromversorgung in Belgien ist durch den europäischen Stromverbund leicht zu gewährleisten. Die deutschen Energieversorger sollten den belgischen Stromkunden ein Angebot machen, welches die eigenen Sicherheitsinteressen berücksichtigt.“

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