Eine moderne Stadtbahn für Aachen

Eine innovative Stadtbahn in Aachen. Ein lang gehegter grüner Traum könnte Wirklichkeit werden.

Die Freude ist dem grünen Fraktionssprecher, Michael Rau, ins Gesicht geschrieben: Eine innovative Stadtbahn in Aachen. Ein lang gehegter grüner Traum könnte Wirklichkeit werden.  Bereits vor zwanzig Jahren haben die GRÜNEN für eine Stadtbahn in Aachen geworben, 500 Millionen DM Fördergelder waren sicher. Die schwarz-gelbe Koalition verhinderte den Bau.

Heute, im Jahr 2010, ist alles etwas anders.  Politik und Verwaltung sind sich – mit Ausnahme der FDP – weitgehend einig: Aachen soll in den nächsten 8 bis 10 Jahren im Zuge der Hochschulerweiterung Campus-Melaten eine Stadtbahn bekommen.

Michael Rau: „Was die Förderung betrifft, stehen wir in harter Konkurrenz zu anderen Städten im Ruhrgebiet. Deswegen ist es so wichtig, dass wir nach außen mit einer Stimme sprechen.“

In Campus-Melaten werden in den nächsten Jahren viele neue Arbeitsplätze entstehen. Verkehrstechnische Gutachten haben ergeben, dass die erwarteten Personen- und Verkehrsströme nicht mit einem herkömmlichen Bussystem zu bewältigen sind. Ein neues,  innovatives Verkehrssystem muss entwickelt werden.

Eine mit Interreg-Mitteln der Europäischen Union geförderte Studie zur „Campus-Bahn“ hatte verschiedene Möglichkeiten einer Realisierung untersucht. Die Vor- und Nachteile eines Gondel-Seilbahnsystems, eines People-Mover-Monorail-Systems (ähnlich wie auf Flughäfen und Messen) sowie einer Straßenbahn/Stadt-Regionalbahn wurden gegenüber gestellt. Eine Lenkungsgruppe, die unter anderem aus Vertretern der Ratsfraktionen, der Verwaltung, RWTH, ASEAG und der Campus GmbH bestand, hat sich daraufhin für das Konzept einer modernen Stadtbahn ausgesprochen.

Michael Rau: „Wir sprechen hier nicht über die gute alte Stadtbahn, sondern über eine Bahn mit innovativer Antriebstechnik. Oberleitungen in den Stadtgebieten werden nicht nötig sein. Die Spurbreite ist kompatibel zu jener der Euregiobahn, so dass hier gute Vernetzungsmöglichkeiten geschaffen werden.“

Diese Vernetzung mit anderen Verkehrssystemen ist wesentlicher Bestandteil der Förderungsbedingungen.

„Nur wenn wir ein Gesamtkonzept für die Stadt vorlegen, haben wir gute Chancen, Fördermittel des Landes oder des Bundes zu bekommen. Bei einer reinen Insellösung für das Campusgebiet wären die Betriebskosten der Bahn auch unrentabel“, ergänzt die grüne Planungs- und Umweltdezernentin, Gisela Nacken, die Ausführungen von Michael Rau.

Geplant ist zunächst ein Streckenverlauf vom Uniklinikum über Campus Melaten, Kastanienweg, Campus West (am Westbahnhof) bis zum Super C. Weitere Streckenarme über den Bushof bis Merzbrück oder Brand würden in späteren Bauabschnitten folgen. Die neue Stadtbahn wäre in der Lage, 900 Fahrgäste pro Stunde und Richtung zu transportieren, sie würde im 10 Minuten-Takt verkehren und für die Strecke zwischen Uniklinikum und Super C 20,6 Minuten Reisezeit benötigen.

Eine grüne Vision für Aachen könnte Wirklichkeit werden.

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