Fitnessparcours für jedermann

Ein Ort, an dem man entspannen und gleichzeitig sportlich aktiv werden kann: so stellt sich die Fraktion der Grünen den Innenhof der ehemaligen Werkkunstschule an der Südstraße vor.

Aachener Nachrichten, 29.5.2008, Martina Stöhr

Ein Ort, an dem man entspannen und gleichzeitig sportlich aktiv werden kann: so stellt sich die Fraktion der Grünen den Innenhof der ehemaligen Werkkunstschule an der Südstraße vor.

Die Gestaltung dieser brachliegenden Fläche zwischen Boxgraben, Mariabrunnstraße und Südstraße ist zurzeit in Planung und bietet nicht zuletzt deshalb die Gelegenheit, die Idee eines «Seniorenspielplatz» auch in Aachen erfolgreich umzusetzen, meinen die Grünen.

Dabei sind sie mit dem Begriff «Seniorenspielplatz» alles andere als glücklich. Sie sprechen lieber von einem «Fitnessparcours für jedermann». Denn nicht nur Senioren sollen hier aktiv werden, sondern jeder, der sich gern unter freiem Himmel bewegt - seien es Kinder, Erwachsene oder ältere Menschen.

«Volkskrankheiten wie Herz-Kreislaufbeschwerden nehmen immer weiter zu», weiß Beate Kranz-Opgen-Rhein als Physiotherapeutin. Und das liege nicht zuletzt an mangelnder Bewegung. Mit ihrem Vorschlag, die alte Idee der «Trimm-Dich-Pfade» aus den 70er Jahren neu zu beleben und mitten in die Stadt zu verlegen, traf sie bei den Grünen auf offene Ohren.

Die haben inzwischen einen Ratsantrag eingereicht, nachdem bei jeder Planung von Grünflächen Fitnessparcours mit vorgesehen werden sollen. Und die Verwaltung soll prüfen, ob Elemente eines solchen Parcours bereits in den Innenhof der ehemaligen Werkkunstschule integriert werden können.

Als stellvertretender Fraktionssprecher der Grünen geht Roland Jahn davon aus, dass der Sportentwicklungsplan zeigen wird, dass die Menschen genau solche Angebote haben wollen. Denn gerade in diesem Bereich gebe es ein großes Defizit.

Von der Gestaltung haben die Politiker immerhin schon eine grobe Vorstellung. Beate Kranz-Opgen-Rhein denkt an ein Konzept, das Entspannung, Dehnung und Koordination fördert. Sie stellt sich ein Labyrinth vor, in dessen Zentrum eine Liege stehen könnte. Und ein Wasserbrunnen, der durch eine besondere Tretvorrichtung gespeist wird. In dieser ruhigen Umgebung könnten die Besucher zu ihrem Zentrum finden.

Ruhe ist schließlich ein ganz wichtiger Aspekt. «Denn die Anwohner sollen durch den Parcours natürlich nicht gestört werden», betont Roland Jahn. Bereits zweimal haben die Nachbarn sich zusammengesetzt, um über die Gestaltung der brachliegenden Fläche nachzudenken: Sie wünschen sich eine Boulebahn, viel grüne Wiese und das ein oder andere Spielgerät für Kinder. Und der benachbarte Musikclub Parkside will draußen eine kleine Terrasse mit Tischen und Stühlen.

Wünsche, die laut Roland Jahn genau in das Konzept der Grünen passen. Nur, dass die Spielgeräte nicht ausschließlich von Kindern, sondern eben von allen Altersklassen genutzt werden sollen. Wie diese Geräte im einzelnen aussehen könnten, darüber werde man sich zu gegebener Zeit intensiver Gedanken machen, meint Beate Kranz-Opgen-Rhein. «Dann werden Kataloge gewälzt und alle Möglichkeiten studiert.»

Für die Finanzierung haben die Grünen bereits einen Vorschlag. Sie hoffen, Krankenkassen und Sanitätshäuser als Sponsoren zu gewinnen. Immerhin sei ein solcher Fitnessparcours eine wirkungsvolle Maßnahme zur Prävention, meint Roland Jahn.

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