Grüne wollen Diskussion über Jugendparlament

Auf Initiative von GRÜNE und SPD hat sich eine Projektgruppe gebildet, um die Beteiligung von Jugendlichen in der Kommunalpolitik zu diskutieren und gemeinsam ein Modell für Aachen zu entwickeln.

Auf Initiative eines Antrages, der von den Grünen und der SPD im Stadtrat eingebracht wurde, hat sich eine Projektgruppe bestehend aus Stadt, Politik und interessierten Jugendlichen gebildet, um die Beteiligung von Jugendlichen in der Kommunalpolitik zu diskutieren und gemeinsam ein Modell für Aachen zu entwickeln.

Ein erster Konzeptentwurf der Projektgruppe orientiert sich am erfolgreichen Modell der Jugendräte in Wuppertal. Man ist jedoch auch offen für andere politische Beteiligungsformen, wie etwa einem Jugendparlament.

Nach den Sommerferien wollen die Grünen an die Schülervertretungen der Aachener Schulen herantreten und mit den Jugendlichen über ihre Vorstellungen diskutieren. Bürgermeisterin Hilde Scheidt: "Niemand kann ihre Interessen besser vertreten als die Jugendlichen selbst!"

Geplant ist darüber hinaus eine größere Veranstaltung, auf welcher mit Kindern und Jugendlichen über die verschiedenen Formen der Jugendbeteiligung beraten werden kann. Bei gutem Verlauf der Gespräche könnten schon im kommenden Jahr die ersten Wahlen, etwa zu Bezirksräten oder einem Jugendparlament, an den Aachener Schulen stattfinden. Das Anliegen der Grünen ist es, dass die Wünsche und Belange der Jugendlichen noch besser Gehör in der Aachener Kommunalpolitik finden.

Jugendräte und Jugendparlamente in Wuppertal und Jülich


In Wuppertal gibt es mittlerweile in zehn Stadtteilen Bezirksjugendräte. Engagierte Schülerinnen und Schüler aus einem Stadtbezirk setzen sich für die Interessen der Jugend in diesem Bezirk ein. Sie initiieren Projekte die zur Verbesserung der Lebens- und Freizeitsituation der Jugendlichen in einem Stadtteil beitragen. Sie schlagen etwa die Errichtung eines Jugendcafes oder den Bau einer neuen Skateanlage vor. Bezirksjugendräte fungieren als Sprachrohr für die Interessen aller Kinder- und Jugendlichen in Wuppertal.

Die letzte Wahl fand 2006 an allen weiterführenden und berufsbildenden Schulen der Stadt statt. Zur Wahl aufgerufen waren ca.19.500 Schülerinnen und Schüler zwischen 14-18 Jahren. Kandidieren konnte jeder Jugendliche, der einen Kandidatenbrief in der Schule ausgefüllt hatte und zum Stichtag der Wahl nicht jünger als 14 Jahre und nicht älter als 18 Jahre war. An der Wahl beteiligt haben sich 6.123 der wahlberechtigten Jugendlichen (31,3%); sie wählten insgesamt 46 Bezirksjugendräte, die ihre Interessen in den zehn Stadtbezirken vertreten sollen. Innerhalb jedes Bezirksjugendrates wurden wiederum zwei Delegierte gewählt, welche die Anliegen des Bezirks im städtischen (Gesamt-) Jugendrat vertreten. Dieser (Gesamt-) Jugendrat hat im Jugendhilfeausschuss der Stadt Wuppertal ein Antrags- und Rederecht.

Anders als in Wuppertal engagieren sich die Kinder und Jugendlichen in Jülich nicht in Bezirksjugendräten bzw. im Jugendrat, sondern in einem Jugendparlament. Im Jahr 2003 wurde das Jülicher Jugendparlament gegründet. 24 jugendliche Parlamentarier treffen sich vier Mal im Jahr im Sitzungssaal des Jülicher Rathauses und diskutieren öffentlich über die Belange und Probleme der Jugend in Jülich und Umgebung. Jede der sechs weiterführenden Schulen in Jülich entsendet jeweils vier Schüler aus der Schülervertretung für eine zweijährige Amtszeit ins Jugendparlament. Die Schüler sind in der Regel zwischen 12-17 Jahre alt. Die Institution Jugendparlament bietet den jungen Parlamentariern nicht nur die Möglichkeit ihre kommunalpolitischen Wünsche zu äußern, sondern schult sie auch darin, diese Wünsche in öffentlichen Reden vor ihren Mitparlamentariern und Besuchern zu formulieren und in einer möglichen Diskussion zu begründen und zu verteidigen.

Weiterführende Links:

www.bjr-wuppertal.de
www.juelich.de/jupajue/

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