Kaj Neumann – das Nordlicht freut sich auf die Ratsarbeit

Heute folgt die erste Ratssitzung für den 23-jährigen Studenten aus Bremen. Der angehende Wirtschaftsingenieur ist neuer umweltpolitischer Sprecher der Aachener GRÜNEN.

Ratsherr Kaj Neumann
Kaj Neumann: Neuer umweltpolitischer Sprecher der Aachener GRÜNEN und jüngstes Mitglied im Aachener Stadtrat.

Heute folgt die erste Ratssitzung für den 23-jährigen Studenten aus Bremen. Der angehende Wirtschaftsingenieur ist neuer umweltpolitischer Sprecher der Aachener GRÜNEN.

Ein echtes Nord-Süd-Gefälle bringt der Ratsleutewechsel bei den Aachener GRÜNEN mit sich. Neben der gebürtigen Karlsruherin Melanie Seufert wird der Bremer Kaj Neumann heute zum ersten Mal als Ratsherr im ehrwürdigen Ratssaal sitzen. Scheu davor hat er keine.

Wie bist du bei den GRÜNEN gelandet, Kaj?
In meiner Heimatstadt Bremen bin ich über Freunde zur GRÜNEN Jugend gekommen. Von dort aus ging es relativ zügig für mich in die Kommunalpolitik: Noch während der Schulzeit wurde ich 2011 GRÜNES Mitglied im Ausschuss für Bildung und Kultur in Bremen. Mit meinem Weggang aus der Stadt 2013 endete das dann, aber ich habe in Aachen sofort Anschluss in der Fraktion gefunden und den „politischen Faden“ wieder aufgegriffen.

Ein Nordlicht in Aachen: Was hat dich hergezogen?
Das Studium – ich studiere Wirtschaftsingenieurwesen im 7. Semester an der RWTH. Ein spannendes Thema, bei dem ich meine Interessen für Wirtschaft, Technologie, aber auch für Umwelt, Energie und Klima verknüpfen kann. Auch Aachen als Stadt gefällt mir unheimlich gut und ich fühle mich hier sehr zuhause.

Was war deine persönliche Motivation, um politisch zu arbeiten?
Neben den GRÜNEN Inhalten, insbesondere zu den Themen Umwelt und Klima, reizt mich vor allem auch der Umgang mit Menschen: Sachverhalte zu verstehen, zu diskutieren, und Aufklärungsarbeit zu leisten. Das liegt mir sehr, und auch wenn es oft viel Detailarbeit ist, so freue ich mich doch, wenn ich hier und dort einen Perspektivwechsel erreichen kann.

Was reizt dich an der Ratsarbeit?
In der Kommunalpolitik erhält man einen anderen Blick auf die Stadt. Zusammenhänge erschließen sich, auch die Arbeit der Verwaltung erscheint in einem anderen Licht, komplexer und vielschichtiger, als man das von außen wahrnimmt. Durch meine Erfahrung im Ausschuss habe ich keine Scheu davor, im Gremium Stellung zu beziehen und unsere GRÜNE Position zu vertreten. Auf der fachlichen Ebene fühle ich mich sicher, ansonsten suche ich gern den Konsens: dazu braucht es aber gute Argumente auf beiden Seiten!

Und welche Bedenken hast du?
Bedenken habe ich eigentlich keine. Ich bin dann zwar wohl das jüngste Ratsmitglied – da braucht es schon etwas „Standing“. Aber das traue ich mir durchaus zu. Auch in Bremen war ich mit Abstand der Jüngste im Ausschuss, habe aber da schon gelernt: Wenn man wirklich etwas zu sagen hat und seine Meinung fundiert begründen kann, dann wird man auch als jüngerer Mensch politisch durchaus ernst genommen.

Als Student hast du den direkten Draht zu der jüngeren Generation. Wie empfindest du das Interesse von jungen Menschen an der Politik?
In meinem engeren Kreis sind viele an Politik interessiert, aber nicht immer gut informiert. Da heißt es, Fehlinfos aufzuzeigen und zu erklären, was wirklich Sache ist. Durch die Hochschule und meine Arbeit in der GRÜNEN Hochschulgruppe bin ich auch hier natürlich vor allem in Kontakt mit Leuten, die politisches Interesse zeigen – vor allem auch für kommunale Themen. Anders als bei der GRÜNEN Jugend, die sich meist doch eher für Bundesthemen engagieren.

Welche Themen sind das für dich in Aachen, die noch „bewegt“ werden müssen?
Oh, da gibt es einiges, aber entsprechend meiner Schwerpunkte vor allem folgende: Ganz sicher muss sich im Bereich Erneuerbare Energien noch etwas tun, hin zu 100 Prozent! Das Thema Luftreinhaltung muss in Aachen deutlich konsequenter angegangen werden. Unter der großen Koalition hat der Schlendrian etwas Einzug gehalten, was die Umsetzung der Maßnahmen für die Stadt angeht. Meine Vision von Aachen ist die einer nachhaltigen und weltoffenen Stadt, in der sich alle Generationen gleichermaßen wohl fühlen.

Zurück