Nadelöhr Ursulinerstr. wird blechfrei

Im Gleichschritt mit den Arbeiten im Elisengarten soll nun das Stück Ursulinerstraße zwischen Geldbrunnen und der Ecke des sogenannten Bücherplatzes in einen Fußgängerbereich umgestaltet werden.

Aachener Nachrichten, 14.5.2008, Wolfgang Schumacher

Aachen. Eine «Denkpause bis zum Sommer» hatte sich Rot-Grün laut SPD-Planungsexperte Norbert Plum zum innerstädtischen Kernbereich Elisengarten/Büchel nach dem gescheiterten Projekt «Trendbox» am Büchel verordnet.

Und siehe da: Kaum brachte die pralle Pfingstsonne den Sommer in die Stadt, nahm die Ratsmehrheit ein aus ihrer Sicht fortbestehendes Ärgernis aufs Korn, das sich mit dem Umbau am Büchel ansonsten von alleine erledigt hätte.

Im Gleichschritt mit den Arbeiten im Elisengarten soll nun das Stück Ursulinerstraße zwischen Geldbrunnen und der Ecke des sogenannten Bücherplatzes in einen Fußgängerbereich umgestaltet werden - so jedenfalls verkündeten es gestern Ratsherr Plum, die grüne Verkehrsexpertin Elisabeth Paul und ihr Planungskollege Michael Rau.
 

3100 Pkw weniger


Schluss sei dann mit dem Schleichverkehr an der Deutschen Bank vorbei durch die engen Innenstadtgassen in Richtung Theater, freuen sich die Koalitionäre. 3100 von rund 6400 Fahrzeugen täglich nutzen die Straße noch als Umfahrt.

Was wegen der archäologischen Ausgrabungen im Elisengarten an Zeitverzögerung zu beklagen ist, eröffne damit neue Chancen für ein Gesamtkonzept.

Denn wenn im Mai 2009 der Grünbereich im Elisenbrunnen fertiggestellt ist, soll auch die Ursulinerstraße auf der oberen Seite des Parks als neue Flaniermeile fertig sein.

Die Einzelheiten: Die Hartmannstraße endet oben am Geldbrunnen mit einem Drehbereich - das war auch bislang so geplant. «Nur acht Stellplätze», so Elisabeth Paul, fallen insgesamt weg.

Der Zugang zum Deutsche-Bank-Parkhaus bleibt vom Elisenbrunnen aus bestehen. Das kritische Thema «Zufahrt Parkhaus Büchel» wird nicht angetastet: Sie bleibt vom Elisenbrunnen aus so, wie sie jetzt ist. Nur von der Hartmannstraße aus kann das Parkhaus nicht mehr angefahren werden.

Die Anlieger erhalten Sondernutzungsrechte, damit sie zu ihren Einfahrten kommen, ebenso der Ladeverkehr. Die Privateigner am Bücherplatz sollen bei der Erneuerung «mitmachen», hieß es weiter.

Die Verwaltung wird am Donnerstag im Planungsausschuss aufgefordert, Konzepte für die Ausgestaltung auf den Tisch zu bringen, damit zügig Landesmittel beantragt werden können. Jetzt kommen sich die Fußgängerbereiche Adalbertstraße und Dom näher, freut sich Paul.

Hoffnungsschimmer


Für das Problemobjekt Parkhaus Büchel scheint sich am Horizont eine Lösung abzuzeichnen: «Die Apag als Grundstücksinhaber führt ernstzunehmende Gespräche mit einem Investor im Einzelhandelsbereich», so Plum vorsichtig.

Und das «zeitnah» - in wenigen Tagen. «Die Innenstadt kann mit ihrer hohen Frequenz durchaus eine weitere Attraktion gebrauchen», meint Rau. Er lobt die fortdauernde Anziehungskraft der City.

Auf alle Fälle offen bleiben soll die Durchfahrt Büchel in Richtung Kleinkölnstraße - trotz manch abendlichen Lust-Verkehrs. Dort gebe es aber Regelbedarf. «Oftmals parkt man hier in zweiter und in dritter Reihe.»

Das gehe zu Lasten der Fußgänger dort. «Hier wollen wir eine einfache Lösung», erklärte Rau, um mehr Platz für Fußgänger auch eventuell für die Außengastronomie der ansässigen Cafés zu schaffen, eine Fahrgasse soll «abgepollert» werden.

Großes Lob und ein Versprechen ging in Richtung Geschäfte-Initiative am Dahmengraben: Am Donnerstag werde der Baubeschluss für den Fußgängerbereich gefasst. Die Zufahrt zum Parkhaus Büchel werde nicht zwischen Holz- und Dahmengraben geführt. Jetzt braucht es nur noch eine Mehrheit im Planungsausschuss.

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