Reges Interesse am Frauen-Workshop

Rückblick: „Die Kommune wird weiblich“ am 23. November 2013

Die Workshop-Teilnehmerinnen
Viel Gestaltungswille zeigte sich bei den Teilnehmerinnen des Workshops.

Ein Blick in den Fraktionssitzungssaal von Bündnis 90/Die GRÜNEN zeigte am letzten Samstag eine Menge motivierter Frauen. 22 Teilnehmerinnen waren zum Seminar der Heinrich-Böll-Stiftung (HBS) und der Grünen Alternative in den Räten NRW gekommen, um zu erfahren, wie Kommunalpolitik funktio-niert. Ihnen zur Seite gestellt waren vier ausgewiesene GRÜNE Expertinnen aus den Kommunen.

Zunächst begrüßte Hilde Scheidt, Bürgermeisterin in Aachen, die große Runde geballter Frauenpower und spannte einen historischen Bogen vom Dom bis in die Rathäuser unserer Region, in denen nach wie vor Frauen unterrepräsentiert sind.

Pflicht und Kür in der Kommunalpolitik

Ulla Griepentrog, Fraktionssprecherin der GRÜNEN im Rat der Stadt Aachen, und Ingrid von Morandell, Fraktionssprecherin der GRÜNEN im Städteregionstag, bahnten den Frauen einen Weg durch das Dickicht der Strukturen: Da gibt es zum einen die „Kür“ der Parteiarbeit, zu der z.B. die Organisation eines solchen Seminars gehört, und die politische „Pflicht“ der Fraktionsarbeit, an deren Ende z.B. ein verkehrsberuhigtes Innenstadtkonzept stehen kann. Christa Heners, GRÜNE Ratsfrau in der Gemeinde Roetgen, gab einen Einblick in die Arbeit der dortigen kleinen GRÜNEN Fraktion, ohne großen organisatorischen Überbau. Abschließend berichtete die Aachener Ratsfrau Karin Schmitt-Promny von einer weiteren Schwester der Kommunalpolitik, der Arbeit im Landschaftsverband Rheinland.

Praktischer Teil zeigt Ergebnisse

Alle Expertinnen standen in Kleingruppen Rede und Antwort zu Rolle, Aufgaben und Selbstverständnis einer Politikerin, bei der es insbesondere auf Verantwortung, Kommunikation, gute Zeiteinteilung und Netzwerken ankommt. Inhaltliche und persönliche Integrität ist natürlich ein Muss. Um all das zu erlernen und zu festigen, gibt es Schulungsmöglichkeiten und auch so genannte Mentoring-Programme bei der HBS, die für den Einstieg genutzt werden können.

Die Teilnehmerinnen selbst kamen aus ganz verschiedenen Arbeits- und Lebensbereichen, hatten unterschiedliche Berührungspunkte mit den GRÜNEN: Manche waren schon als Bezirksvertreterin oder Ratsfrau aktiv, andere kamen mit der Motivation, nun ihr eigenes Umfeld aktiv zu gestalten.

Nach einem vegan-vegetarischen Mittagessen waren alle auf den praktischen Teil des Seminars gespannt und versuchten sich an der Erarbeitung eines Ratsantrags, alternativ zu den Themen „Bürgerbeteiligung und Stadtplanung“ sowie „Frauenquote in der Kommune“. Beide Arbeitsgruppen diskutierten intensiv und die blitzenden Augen der Quoten-Gruppe ließen ahnen, dass der Antrag fast druckreif geworden war.

Wille zum Gestalten ist da

In der Abschlussrunde wurde ein Schlaglicht auf die Motivation gesetzt, Kommunalpolitik zu machen. Ganz vorne lag das Argument, dass Dinge aktiv gestaltet werden können und die Ergebnisse auch konkret und greifbar sind, wie etwa die vierte Aachener Gesamtschule oder das Gemeindehaus in Roetgen, in dem das Grenzlandtheater Gastspiele abhält. Am Ende des Tages stand beiderseitige Wertschätzung bei Teilnehmerinnen und Kommunalpolitikerinnen, der Wunsch nach mehr Informationen, aber auch der konkrete Wille, Aufgaben zu übernehmen und gemeinsame Vorhaben anzugehen. Wir freuen uns über die tolle Resonanz, und eines ist sicher: Die Kommune wird weiblicher!

Katrin Feldmann, Parteisprecherin

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