Schwertbad muss erhalten bleiben

Offener Brief der GRÜNEN übt Kritik an Betreiber. Belegschaft wird unter Druck gesetzt. Unterstützung durch Partei und Fraktion zugesichert.

Die Tür schließt sich langsam für das Schwertbad in Burtscheid. Die Geschäftsführung der Reha-Klinik macht nach wie vor die Zustimmung der Belegschaft zu einem bis zu 20%igen Lohnverzicht zur Bedingung für die Fortführung des Bades. Bis Ende nächster Woche soll sich der Betriebsrat erklären, ansonsten sei die Schließung der Einrichtung zum Ende des Jahres die notwendige Folge.

Man wolle den Standort prinzipiell erhalten, argumentierte die Geschäftsführung im Gespräch mit unserer Ratsfraktion. Allerdings sei der wirtschaftliche Weiterbetrieb nur mit deutlich niedrigeren Personalkosten möglich. 
 
„Der Betriebsrat machte seinerseits in einem Gespräch mit Gisela Nacken und mir deutlich, dass die Bedingungen der Geschäftleitung für die Belegschaft nicht akzeptabel seien“, so Fraktionssprecherin Ulla Griepentrog. Die beiden Politikerinnen der GRÜNEN sagten dem Betriebsrat die Unterstützung von Partei und Fraktion zu.
 
Das Schwertbad in Burtscheid ist eine für das Aachener Kurwesen und den Stadtteil sehr wichtige Einrichtung, die in jedem Fall erhalten bleiben muss. Die Art und Weise, wie die Belegschaft hier aber unter Druck gesetzt und mit dem Arbeitsplatzverlust bedroht wird, ist nicht akzeptabel.
 
Das Schwertbad ist eine von insgesamt mehr als 70 Einrichtungen der Marienhaus Unternehmensgruppe. Diese Holding wurde vor drei Jahren mit der Übernahme der Werke dreier Franziskanerinnenorden aus dem 19. Jahrhundert gegründet. War das der Startschuss für den jetzt hier in Aachen praktizierten Stil der Unternehmenssanierung auf Kosten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer?
 
Der Vorstand der Stiftung sieht sich in seinem Internetauftritt nach wie vor christlichen Werten verpflichtet und betont die Gemeinsamkeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei der Erreichung der unternehmerischen Ziele. Diese Leitlinie steht allerdings in einem gewissen Widerspruch zu dem aktuellen Vorgehen in Aachen.
 
Die Aachener GRÜNEN wenden sich deshalb nun in einem Offenen Brief an den Vorstand der Marienhaus Stiftung. In diesem Brief fordern die GRÜNEN die Vorstandsvorsitzende der Stiftung auf, sich persönlich in Aachen um eine Lösung des Konflikts im Sinne des Fortbestands der Einrichtung und im Sinne der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu bemühen.
 
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