Welche Gefahr geht vom Jülicher Reaktorbehälter aus?

Obwohl das Versuchskraftwerk in Jülich seit 20 Jahren nicht mehr in Betrieb ist, sorgt der stillgelegte Reaktor aktuell für eine Menge Gesprächsstoff.

Obwohl das Versuchskraftwerk in Jülich seit 20 Jahren nicht mehr in Betrieb ist, sorgt der stillgelegte Reaktor aktuell für eine Menge Gesprächsstoff. Grund der Unruhe ist eine für das Jahr 2011 geplante Verlagerung des Reaktorbehälters. Zu diesem Zweck soll der 26 Meter hohe Reaktorbehälter mit Hilfe eines Krans auf einen Transportschlitten gehoben werden, um ihn dann in eine 200 Meter entfernte Halle zu transportieren. Diese Halle wird dann voraussichtlich für ca. 60 Jahre als Zwischenlager fungieren; solange, bis Roboter den Reaktor zerlegen und seine Einzelteile in ein Endlager überführt werden können. Ein Endlager für das es bis dato keine Genehmigung gibt.

Belastetes Erdreich unter dem Reaktor?


Die GRÜNEN kritisieren die geplante Verlagerung aus mehreren Gründen. Zum einen befürchten sie, dass die Halle – in ihrer jetzigen Planung – nicht als Zwischenlager geeignet sein wird. Eine deutlich stabilere Betonbauweise ist notwendig, um die notwendige Sicherheit zu gewährleisten. Weiterhin halten die GRÜNEN es für viel zu gefährlich, ein so altes „Gebäude“ einem Transportmanöver auszusetzen: „Das Gebäude stammt aus den 60iger Jahren. Da weiß keiner, ob etwa durch Materialermüdung unerwartete Probleme auftreten könnten“, kommentiert Oliver Krischer von den GRÜNEN in Düren den geplanten Transport.  Aus diesem Grund plädieren die GRÜNEN dafür, den Reaktor so schnell wie möglich an Ort und Stelle zu zerlegen. Bisher ist  - laut Oliver Krischer – völlig unklar „welche Überraschungen uns hinsichtlich des Bereichs unter dem Reaktor erwarten.“

Enorme Kosten für den Steuerzahler


Der Rückbau des Reaktors wird den Steuerzahler bis 2012 voraussichtlich eine halbe Milliarde Euro kosten. Die Kosten für die Zerlegung des Reaktors und die bisher ungeklärte Frage der Endlagerung sind hier noch nicht inbegriffen. Krischer kritisiert, dass in der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden ist, dass die Zerlegung des Reaktors bis 2012 komplett erfolgt sei, dem ist nicht so. Bis 2012 soll lediglich die Verlagerung erfolgt sein, eine Tatsache die Krischer mit den Worten: „Damit überlassen die Verantwortlichen in Bund und Land das Problem einfach unseren Enkeln!“ kommentiert.

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