Begegnungsort für viele: Haus der Neugier im Zentrum der Stadt

Eine beispielhafte Darstellung, wie das Haus der Neugier aussehen könnte. Quelle: Stadt Aachen

Begegnungsort für viele: Haus der Neugier im Zentrum der Stadt

Die Machbarkeitsstudie zur Zusammenlegung von VHS und Bibliothek wird in den städtischen Ausschüssen bis zur Sommerpause diskutiert und im Anschluss weiter geschärft. Die grün-rote Koalition erwartet eine Entscheidung zum Jahresende und begrüßt das Projekt als „Geschenk für die ganze Stadt“.

Die Zusammenlegung von Volkshochschule (VHS) und Bibliothek zu einem so genannten „Dritten Ort“ (des Lernens, der Bildung und des Zusammenkommens) wird in etlichen Kommunen diskutiert und zum Teil auch bereits verwirklicht. Auch Aachen ist auf dem Weg: Das Bushofgebäude, bislang Heimat der VHS, ist hochgradig sanierungsbedürftig. Auch beim Gebäude der Bibliothek in der nahen Couvenstraße gibt es Handlungsbedarf. Die versteckte Lage hinter dem Bushof sorgt außerdem für wenig Anziehungskraft.

Mögliche Standorte näher untersuchen

Für das Haus der Neugier haben Grüne und SPD bereits in ihren Wahlprogrammen geworben. Beide haben es Ende 2022 als eines der großen Projekte im gemeinsamen Koalitionsvertrag verankert. Eine Machbarkeitsstudie wurde bereits im letzten Jahr in Auftrag gegeben, um einen neuen gemeinsamen Standort zu suchen. Herausgekommen sind vier Standorte (inklusive der Idee eines Neubaus), von denen nun zwei genauer unter die Lupe genommen werden sollen: Zum einen die zweckgerichtete Sanierung und Umbau des Bushofes oder ein entsprechender Aus- und Umbau des „Horten-Hauses“, dem ehemaligen Lust for Life an der benachbarten Komphausbadstraße.

Was versteckt sich hinter dem „Dritten Ort“?

Carsten Schaadt, Fraktionssprecher der GRÜNEN, ist die Begeisterung anzumerken: „Das Haus der Neugier ist ein Geschenk für die ganze Stadt. So ein Ort bietet einer großen Bandbreite der Aachener Bevölkerung vieles: Es vereint die Themenfelder Kinder, Jugend, Familie, Bildung, Kultur, Transformation der Innenstadt und schafft sehr viele Synergien. Mitten im Herzen der Stadt wird das ein Magnet und bringt Frequenz in die Stadt, die wir dringend brauchen.“  Auch SPD-Fraktionsvorsitzender Michael Servos lobt die konzeptionellen Ideen: „Das Zielbild ist genial. Gut umgesetzt schaffen wir hier einen sozialen Marktplatz, der viel mehr bedeutet als eine reine Renovierung von Gebäuden. Hier finden Integration statt, Sprachkurse und Fachkräfteausbildung - hier wird Aufstieg durch Bildung ermöglicht.“ Dabei gilt es natürlich die Kosten im Blick zu halten – und auch mitzudenken, was mit dem jeweils anderen Standort in der Zukunft geschehen soll.

Inhaltliches Konzept weiter schärfen, Finanzen klarer kriegen

Carsten Schaadt und Michael Servos erwarten auch interfraktionell eine breite Zustimmung zum Haus der Neugier. Dazu soll ein solider Finanzierungsvorschlag bis Ende des Jahres erarbeitet und vorgelegt werden. Aufgrund des Sanierungsbedarfs des Bushofgebäudes müssen in den kommenden Jahren ohnehin 50-60 Mio. EUR in die Hand genommen werden. Für den Umbau entweder des einen oder anderen Standorts zum Haus der Neugier wird etwa noch einmal soviel Geld über die kommenden Jahre investiert werden müssen. Doch der Haushalt bietet Spielräume. Das zeigen nicht zuletzt die guten Jahresabschlüsse der vergangenen Jahre, die auf nicht verausgabte Gelder hinweisen. „Hier müssen wir – auch als Koalition – Prioritäten setzen in Zusammenarbeit mit der Verwaltung“, sind sich beide Fraktionsvorsitzende einig. Beantworten soll die Verwaltung im Laufe des Jahres ebenfalls die Frage: Welche Perspektive hat die jeweils andere Immobilie und was bedeutet das für die Innenstadtentwicklung? Zudem sollen die guten inhaltlichen Konzeptansätze weiter ausgearbeitet und konkretisiert werden. All diese Impulse sollen in die ab Dienstag beginnenden Beratungen eingebracht und die Beschlüsse entsprechend erweitert werden.

Großer Beitrag zur attraktiven Innenstadt

„Abschließend bleibt zu sagen: Die SPD-Fraktion sieht in dem Projekt großartige Chancen zur Lösung unterschiedlicher Herausforderungen der Innenstadt. Wir können nun zwei tolle Ansätze weiterverfolgen, die viel Potenzial für das Stadtbild, für breite Bevölkerungsgruppen und nicht zuletzt für die hervorragende Arbeit von VHS und Stadtbibliothek bieten. Wir freuen uns auf weitere Ausarbeitungen der Verwaltung, um eine Entscheidung zwischen den beiden Varianten treffen zu können“, so Michael Servos.

Carsten Schaadt fügt hinzu: „Das Haus der Neugier ist ein Projekt mit hohem und sehr konkretem Mehrwert für die notwendige Belebung der Innenstadt - auch in den Abend und in die Wochenenden hinein. Mit Benefit für eine breite Bevölkerungsschicht - von Jung bis Alt, durch alle Bildungsschichten. Es ist ebenfalls ein Standortfaktor beim Wettbewerb um Arbeitskräfte und eine attraktive Innenstadt. Wir GRÜNE begleiten das Projekt neugierig und mit viel Wohlwollen.“

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