Dank für das Engagement in Laurensberg

Beim diesjährigen Neujahrsempfang am 14. Januar verabschiedete Bezirksbürgermeisterin Petra Perschon den ausscheidenden Bezirksamtsleiter Wery und dankte allen Engagierten im Stadtbezirk für ihren Einsatz.

 

Die Krisen des vergangenen Jahres dauern leider auch 2024 an: Krieg, Antisemitismus und Hass kann langfristig nur mit einer lebendigen Demokratie, Menschlichkeit und Wärme begegnet werden – Laurensberg ist ein Bezirk, in dem die Voraussetzungen dafür stimmen, dank vieler engagierter Menschen, die sich in verschiedenen Bereichen für das Gemeinwohl einsetzen.

Hier könnt ihr die ganze Rede von Petra nachlesen:

 

Meine sehr verehrten Damen und Herren,
liebe Gäste aus der Verwaltung, aus den Vereinen, Initiativen und Institutionen!

Ich heiße Sie alle herzlich willkommen zum Neujahrsempfang des Stadtbezirks Laurensberg und begrüße Sie im Namen der Bezirksvertretung, der Bezirksverwaltung und auch im eigenen Namen.

An diesem Neujahrsempfang möchten wir uns auch von unserem langjährigen Bezirksamtsleiter, Herrn Wery verabschieden. Er hat lange Jahre die Geschicke dieses Stadtbezirks geleitet und dessen Entwicklung intensiv gefördert.

Ich freue mich, dass Sie so zahlreich hierher gekommen sind, um nachher sicher auch noch persönlich mit Herrn Wery zu reden.

An unserem Neujahrsempfang, am 14. Januar, sind wir ja noch im Zeitraum des Jahreswechsels und das ist immer eine besondere Zeit – eine Zäsur.

Die zurückliegenden Feiertage haben hoffentlich auch Gelegenheit geboten, alles etwas ruhiger angehen zu lassen – man feiert, entspannt – zieht auch Bilanz, fasst neue Pläne und natürlich gute Vorsätze.

Ja, ein Jahreswechsel ist eine Zäsur – aber leider beendet sie nicht die schlimmen Entwicklungen des Jahres 2023.

So konnten wir keinen Schlusspunkt setzen für Kriege und Krisen. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine geht mit unerbittlicher Härte weiter und seit dem barbarischen Terrorangriff der Hamas in Israel herrscht auch dort und im Gazastreifen Krieg.

Gleichzeitig bin ich bestürzt und empört darüber, dass der Nahostkonflikt zum wiederholten Male zur Bedrohung für Jüdinnen und Juden in Deutschland wird, da werden antisemitische Haltungen offen zur Schau gestellt und lautstark Hetzparolen gebrüllt und Synagogen angegriffen. Vor diesem Hass dürfen wir die Augen nicht verschließen und dem Antisemitismus in unserem Land gemeinsam entschlossen entgegentreten und uns für Toleranz und Mitmenschlichkeit einsetzen, für die es in unserer Demokratie keine Alternative gibt. 

Auch die anhaltenden Proteste in unserem Land gleich zu Beginn des Jahres 2024 zeigen deutlich, dass wir uns in einer unruhigen Phase der Transformation befinden, die alten Rezepte funktionieren nicht mehr und unser Staat und unsere Stadt scheinen mit dieser Transformation manchmal überfordert. Um da Lösungen zu finden, die eine breite Mehrheit in unserer Gesellschaft mitträgt, braucht es die Fähigkeit zum konstruktiven Dialog und zu einer Auseinandersetzung – und nicht Bedrohung und Einschüchterung.

Dass wir uns heute hier versammeln um uns auszutauschen, Abschied zu nehmen und uns unsere gegenseitige Wertschätzung für die ehrenamtliche Arbeit zu zeigen macht deutlich: wir wissen in Laurensberg, wir kommen nur gemeinsam so weiter, um die Zukunft in unserem Stadtbezirk zu gestalten.

Und hier bewegt sich was. Die großen Baustellen der Stadt Aachen liegen zum Teil in unserem Stadtbezirk, der Ausbau des Klinikums der RWTH mit 40 OP-Sälen; Campus Melaten und Campus West, die beginnenden Planungen (gemeinsam mit der Gemeinde Vaals) den Grenzübergang Vaals neu zu gestalten, das Neubaugebiet Rathausstraße und die Planungen für den Sportpark Soers mit einem höchst aktiven ALRV der die Reiter-Weltmeisterschaft 2026 hier ausrichten wird.

Laurensberg ist wichtig für die zukünftige Entwicklung der Stadt Aachen.

Aber was wären diese zukünftigen Entwicklungsprojekte, wenn es nicht gleichzeitig ein lebendiges vielfältiges Miteinander in den Vereinen, Institutionen und Initiativen gäbe, die das Leben vor Ort gestalten, Projekte entwickeln, das Ohr noch bei den Bürgern haben und sich (zusammen mit der BV) für unseren Stadtteil  einsetzen? Beispielsweise die Nachbarschaftsinitiative Kullen, die Kultur-Route 2024 oder die Feuerwehr.

Eine lebendige Gemeinschaft lebt von aktiven Bürgerinnen und Bürgern, die im Sinne des Gemeinwohls aktiv stabile Strukturen schaffen für ein demokratisches Miteinander. Es wird im Kleinen eingeübt, was im Großen das Gemeinwesen trägt.

Und so danke ich Ihnen allen für die Lichtpunkte, die Sie mit Ihrer ehrenamtlichen Arbeit setzen, in diesen oft schwierigen  Zeiten und damit dem Stadtbezirk Laurensberg Identität und Farbe geben: mit einer großen Vielfalt an bunten  verankerten Aktivitäten, geprägt von Toleranz und Offenheit füreinander.

Ja, die Zeiten werden herausfordernd bleiben 2024.

Aber wir haben in Laurensberg das Wissen, die Fähigkeiten und viele kluge Köpfe und engagierte Menschen, die sich in unsere Gesellschaft einbringen und darauf bauen wir 2024.

Für Ihre Einsatzbereitschaft in den unterschiedlichsten Vereinen und Initiativen und Institutionen und für die Zeit, die Sie anderen Menschen widmen, darf ich Ihnen danken. Sie bringen Wärme und Mitmenschlichkeit in unseren Stadtbezirk!

Und in diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien und Freunden sowie allen Menschen in unserem Stadtbezirk alles Gute für das Jahr 2024, Glück und Gesundheit, Kraft und Freude.

Und uns allen eine friedlichere Welt!!!   

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