Neukonzeption des ÖPNVs in Aachen

Schon 2009 wurde erkannt, dass es, um das Verkehrsaufkommen reduzieren zu können, neben dem Aufbau einer sicheren Radfahrinfrastruktur eines leistungsfähigen, attraktiven Öffentlichen Personennahverkehrs bedarf.

 

GRÜNER Ratsantrag 19 / 2019 

Die Fraktion der GRÜNEN beantragt, im Rat der Stadt Aachen folgenden Beschluss zu fassen:

Die Verwaltung wird beauftragt, ein umfassendes Konzept zur Neukonzeption des Öffentlichen Personennahverkehrs in der Stadt Aachen unter Hinzuziehung externer, im Bereich der Entwicklung zukunftsweisender Konzepte erfahrener Verkehrsplaner*innen zu erstellen.

Im Zentrum der Konzeption soll die Frage nach einer Änderung der Grundstruktur hin zu einem dezentralen System mit einer Verschlingung von Linien und mehreren Haupt- und Neben-Knotenpunkten, insbesondere an den Schnittpunkten zwischen Bus und Bahn, stehen.

Mit dem neuen Konzept soll zudem die Frage beantwortet werden, wie ein zukunftsfähiges ÖPNV-Netz ausgestaltet sein muss, um eine deutliche Steigerung der Fahrgastzahlen in einer Größenordnung von 30 Prozent zu ermöglichen und eine Qualitätsverbesserung und Komfortsteigerung zu realisieren.

Im Rahmen der konzeptionellen Neugestaltung des Liniennetzes sind zukünftige städtebauliche Entwicklungen am Bushof und an den Universitätsstandorten, insbesondere am Campus West, mit einzubeziehen.

Zudem ist von einer starken Reduzierung des Kfz-Verkehrs im Bereich des Grabenrings und von einer Nutzung als Radverteilerring bei den anzustellenden Überlegungen auszugehen.

Die mittelfristige Einführung einer Stadtbahn bis zum Bushof sowie eine langfristig erweiterte Streckenführung in der Stadt Aachen wird im Rahmen der Neukonzeption als notwendige Betrachtung vorausgesetzt.

Die Ergebnisse sind dem Rat bis zum Sommer 2020 vorzulegen. Die finanziellen Auswirkungen auf die mittelfristige Finanzplanung sind darzustellen.

 

Begründung

Im Jahr 2009 wurde ein Busnetzgutachten vom Rat beauftragt. Bereits dieses Gutachten sollte Hinweise liefern, wie durch eine Anpassung des Busnetzes weitere Fahrgäste gewonnen werden können und das bestehende Netz optimiert werden könnte. Schon damals ging es unter anderem um die Umgestaltung des Bereiches Bushof, um die Reduzierung der betrieblichen Flächen, um alternative Verknüpfungspunkte und um eine bessere Verknüpfung mit dem Schienennetz.

Schon damals wurde erkannt, dass es, um das Verkehrsaufkommen reduzieren zu können, neben dem Aufbau einer sicheren Radfahrinfrastruktur eines leistungsfähigen, attraktiven Öffentlichen Personennahverkehrs mit Haupt- und Nebenknotenpunkten bedarf, der eine gute Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsmittel Bus und Bahn und Radverkehr leistet.

Die Organisation des ÖPNV ausschließlich über einen zentralen Knotenpunkt in der Innenstadt ist dazu nicht in der Lage. Mit Blick auf die bevorstehende  Überplanung des Bushof-Areals sind die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Knotenpunkte im ÖPNV zeitnah neu zu definieren.

Mit freundlichen Grüßen

Kaj Neumann
stellvertretender Fraktionssprecher

 

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