Aachen kann mehr: Innenstadt neu denken und leben

GRÜNE Fraktion legt strategischen Ratsantrag vor und möchte politischen Diskurs anfeuern.

Unter dem Titel „Aachen kann mehr: Innenstadt neu denken und leben“ hat die GRÜNE Fraktion einen umfassenden Ratsantrag vorgelegt. Ziel des fünfseitigen Papiers ist es, Impulse zu setzen und eine politische Debatte zur Innenstadtentwicklung anzufachen. Letztere fordern die GRÜNEN schon lange.

Vermehrt werden nun auch Stimmen aus der Stadtgesellschaft laut, die gleiches fordern. Doch alle Vorstöße, sei es vom Bund Deutscher Architekten (BDA) oder anderen, werden von Oberbürgermeister und Rathausmehrheit im Ansatz abgewürgt und negiert.

In einem programmatischen Prozess hat sich die GRÜNE Fraktion über die Potenziale dieser Stadt Gedanken gemacht: Was muss geschehen mit Blick auf Mobilität, Handel/Gastronomie, Kultur/Bildung, „Grüne Stadt“, Sichtbarkeit von Hochschulen, Baukultur? Heraus kam ein streitbares Papier, mit dem die „träge Masse“ aus großer Koalition und Verwaltungsspitze aus dem Winterschlaf gelockt werden soll.

Expertenstimmen nicht verpuffen lassen
„Nicht nur wir aus der politischen Opposition bemängeln die Missstände und Stillstände in der Stadtentwicklung“, erklärt der planungspolitische Sprecher der GRÜNEN, Michael Rau den Hintergrund des Antrags, den die Fraktion als „Anschub“ verstanden haben will. „Viele Initiativen melden sich zu Wort und fragen: Was ist eigentlich los hier in dieser Stadt? Diese Rufe darf man nicht ungehört verpuffen lassen, sondern muss sie ernst nehmen, einen fruchtbaren Diskurs daraus entwickeln und dann auch Veränderungen anpacken!“

Ansprüche verändern sich
„Wenn es früher hieß „Komm, wir gehen in die Stadt“, dann war damit gemeint: Wir gehen einkaufen. Das hat sich gewandelt“, erklärt Fraktionssprecherin Melanie Seufert die Veränderungen, mit denen sich viele Innenstädten konfrontiert sehen. „Der Internethandel ist eine starke Konkurrenz, auch das Mobilitätsverhalten der Menschen verändert sich grundlegend. All das müssen wir berücksichtigen, wenn wir Aachen lebendig halten wollen. „In die Stadt gehen“ heißt heute: Ich will etwas erleben. Ich will ungewöhnliche Kultur-Events, schöne (Außen)Gastronomie, Leben auf der Straße. Ich will auch grüne Oasen, Ruhe und ich möchte mit allen Sinnen angesprochen werden. Für all das werden in Aachen zu wenig Angebote entwickelt, um die Innenstadt für Menschen auf andere Weise als die „althergebrachte“ Art attraktiv zu machen.

Mobilität ist der Schlüssel
Kaj Neumann, mobilitätspolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion, formuliert es so: „Die Erde dreht sich weiter, und wir mit ihr – oder wir bleiben stehen und schauen nur noch traurig hinterher. Das tut die politische Mehrheit, vorweg der Oberbürgermeister. „Elektromobilität“ ist sein Zauberwort, aber verstanden wurde noch nicht, dass die Verkehrswende viel mehr und anderes beinhaltet. Wir brauchen eine tiefgreifende Mobilitätswende, die umweltfreundlich und sozial gerecht ist. Die die Menschen nicht behindert, sondern ihnen etwas Neues ermöglicht. Das ist der Schlüssel für eine nachhaltige moderne Stadtentwicklung.“

Klar ist: Die Betroffenheit und die vielfältigen Diskussionen über Aachens „Innenstadtauftritt“ dürfen nicht weiter überhört werden und erfordern umgehend politisches Handeln des Rates!

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