„Mit gutem Beispiel vorangehen“

GRÜNE fordern mehr Frauen in städtischen Gremien

Die Verwaltung solle in Sachen Frauenquote ein deutliches Signal setzen, wünschen sich Hilde Scheidt, Katrin Feldmann und Gisela Nacken (v.l.)

Ob in der Politik, der Stadtverwaltung, den Hochschulen oder in der freien Wirtschaft: In Aachen gibt es bereits gute Beispiele für kompetente Frauen in Führungspositionen. Dennoch kann und soll nachgebessert werden: In einem Ratsantrag fordern die GRÜNEN die Verwaltung auf, im Mittel mindestens 40% Frauen in Ausschüsse, Beiräte und Aufsichtsgremien zu entsenden.

„Das entspricht der Forderung des Europaparlaments nach einer 40% Quote von Frauen in den Spitzenpositionen börsennotierter Unternehmen und Gremien“, so Bürgermeisterin Hilde Scheidt. „Aachen sollte hier mit gutem Beispiel vorangehen – mit seinem Selbstverständnis als internationale weltoffene Stadt.“ In städtischen Unternehmen liege der Anteil von Frauen in den entsprechenden Positionen bereits bei 26% – eine ausbaufähige Basis für das 40%-Vorhaben, das angesichts dieser Zahlenlage durchaus realistisch ist.

Fifty-fifty im Verwaltungsvorstand

„Mit der Forderung nach einer Quote möchten wir eine lebendige Diskussion über das Thema in Gang setzen“, sagt Gisela Nacken, die seit über 15 Jahren als grüne Bau- und Umweltdezernentin städtische Entwicklungen federführend betreut. „Die paritätische Besetzung von Führungspositionen bei gleicher Qualifikation von Männern und Frauen sollte einfach selbstverständlicher werden – das kann mit einer solchen Regelung gelingen.“ Der Verwaltungsvorstand der Stadt gehe hier mit einer momentanen 50:50-Besetzung mit gutem Beispiel voran.

Zeitpunkt ist jetzt günstig

„Es gibt unglaublich viele Frauen, die echte Expertinnen auf ihrem Gebiet sind, aber sich oft eher ehrenamtlich oder nebenberuflich engagieren“, darauf weist Katrin Feldmann, Parteisprecherin und frauenpolitische Sprecherin der GRÜNEN, hin. Durch die Festschreibung der Quote könnten viele Frauen ermutigt werden, einen Schritt weiter zu gehen. „Wir wollen das Thema fest im Stadtparlament verankern, von dort aus soll es Impulse auch in die freie Wirtschaft geben.“ Der Zeitpunkt für diesen Antrag sei günstig gewählt, da nach den Kommunalwahlen im Mai über die Besetzung der Gremien neu entschieden werde und somit die 40%-Regelung bereits greifen könne.

Zu mehr Selbstverständlichkeit gelangen

Bei den GRÜNEN werden seit jeher Listenplätze paritätisch mit Frauen besetzt. Andere Parteien haben nachgezogen und ebenfalls Quoten eingeführt – mit dem Ergebnis, das auf fast allen Spitzenplätzen mittlerweile qualifizierte Fachfrauen zu finden sind. „Nicht zuletzt ist das ein ganz wichtiges Signal gerade an junge Frauen, sich selbstbewusst auf entsprechende Stellen zu bewerben“, sagt Hilde Scheidt abschließend und drückt damit ihre Hoffnung aus, dass sich das Thema durch Einführung einer Quotenregelung verstetigen und zu mehr Selbstverständlichkeit führen möge.

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