Soeben hat der Düsseldorfer Landtag die Ausweisung eines der größten Vogelschutzgebiete in NRW beschlossen - einstimmig.

Holz ist der Brennstoff der Zukunft.

Holz ist der Brennstoff der Zukunft. Das wissen nicht nur Bundes- und Landesregierung. Sie fördern das Heizen mit dem nachwachsenden Rohstoff, den Holzpellets. Das wissen auch Umweltschützer.

«Der größte Vorteil von Pellets gegenüber herkömmlicher Heizstoffe ist, dass sie CO2-neutral sind», erklärt Klaus Dosch, Leiter der Aachener Kathy-Beys-Stiftung. Nur das klimaschädliche Kohlendioxid, das die Bäume beim Wachsen aus der Luft aufnehmen, wird beim Verbrennen der Pellets wieder freigesetzt. Das aufgenommene CO2 würde sowieso entweichen, wenn das Holz im Wald vermodert. «Deshalb belasten die Pellets das Klima nicht zusätzlich, wie es beim Verbrennen von fossilen Energieträgern geschieht», sagt Dosch.

Seit 1996 gibt es die umweltfreundlichen Pellets in Deutschland, zuvor waren sie in Österreich, Skandinavien und Kanada auf dem Markt. Die genormten zylindrischen Presslinge, die einen Durchmesser von fünf bis sieben Zentimetern und eine Länge von rund 25 Millimetern haben, werden aus den Abfällen von Sägewerken hergestellt.

«Für Möbel oder Decken eignen sich nur rund 60 Prozent des Baumes. Damit bleiben 40 Prozent Abfall übrig», erklärt der Aachener Reinhard Feldmann, der seit drei Jahren mit seiner Firma Regetec Pellets-Anlagen baut. Außerdem weiß der Fachmann, dass in Zukunft aus den Sägewerk-Abfällen noch viel mehr Pellets hergestellt werden können, bevor einem einzigen Baum wegen fehlender Heizmasse an die Rinde gerückt werden würde.

Ein weiterer Vorteil der Holzpellets-Heizung ist, «dass die lokale Wirtschaft gestärkt wird, weil das Holz meist aus der Region stammt», sagt Dosch. Für die Besitzer von Pellets-Heizungen ein weiteres Bonbon: «Die Preise für die kleinen Stäbchen liegen immer niedriger als die für Gas, Öl oder Fernwärme», sagt Feldmann.

Zwar weiß er, dass die Anschaffung eines Pellets-Heizkessels teuerer ist als der althergebrachter Heizanlagen, «aber dieser Mehranschaffungspreis hat sich bereits nach fünf bis sechs Jahren ausgeglichen», sagt Feldmann.

Doch eben dieser Anschaffungspreis scheint für viele Menschen ausschlaggebend, sich nicht für Holzpellets zu entscheiden. Im vorigen Jahr konnte NRW-Umweltministerin Bärbel Hohn erst die 1000. Holzpellets-Heizung in NRW feiern. Dabei gilt: «Früher oder später werden unsere Vorräte an fossilen Energieträgern wie Öl und Gas zur Neige gehen», orakelt Dosch. Weil außerdem der globale Klimakollaps verhindert werden soll, müssten viele Deutsche eine Holzpellets-Heizung besitzen. «Denn gerade da, wo Heizöl verbrannt wird, entsteht CO2, und das passiert in einem hohen Maße beim Heizen», erklärt Dosch.

Um das Verringern des Kohlendioxid-Ausstoßes geht es auch in dem gerade unterzeichnen Kyoto-Protokoll. «Von 1990 bis 2012 soll der Kohlendioxid-Ausstoß von Deutschland um 25 Prozent verringert werden», berichtet Dosch. Wissenschaftler hatten auf der ganzen Welt die zunehmende Erwärmung der Erdatmosphäre registriert. Im vergangenen Jahrhundert stieg die globale Durchschnittstemperatur um ein halbes Grad. Auswirkungen sind schmelzende Gletscher und der Anstieg des Meeresspiegels. «Diese Erwärmung wird zu großen Teilen durch die Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Öl und Gas von den Menschen verursacht», weiß Dosch.

Bequeme Bedienung

Nach Angaben des Bundesumweltministeriums hat Deutschland zurzeit bereits seine Emissionen um 19,6 Prozent verringert. Damit - in absoluten Zahlen - 764 Millionen Tonnen Emissionen erreicht sind, sollen nun auch die Verbraucher helfen. Da ist in Zukunft nicht nur eine bessere Isolierung von Gebäuden gefordert, sondern auch Holzpellets-Heizungen. Diese sind ebenso bequem zu bedienen wie Öl- und Gasheizungen. Einzig die anfallende Asche muss beseitigt werden.

«Das ist mineralischer Gartendünger», sagt Feldmann. Bund- und Land fördern den Einbau. Das Land schießt 1500 Euro bei, das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle noch einmal 1700 Euro. «Einige Kommunen fördern auch die Pellets-Heizungen. Aber da sollte sich jeder vor Ort erkundigen», rät Feldmann.

AN 4.3.2005
Von Conny Stenzel-Zenner

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