Synergien bringen Museen voran

Eine intensivere Zusammenarbeit der Aachener Museen könnte Auftrieb in deren Besucherzahlen bringen. Besonders das Ludwig Forum (Lufo) und das Suermondt Ludwig Museum (SLM) könnten sich durch eine gemeinsame Vermarktung von Ausstellungen und besser in Szene setzen.

Gemeinsame Vermarktung zieht mehr Menschen in die Museen, meint Aida Beslagic.
Ludwig Forum und Suermondt Ludwig müssen sich neben dem neuen Stadtmuseum stärker profilieren, sagt Hermann Pilgram.

Eine intensivere Zusammenarbeit der Aachener Museen könnte Auftrieb in deren Besucherzahlen bringen. Besonders das Ludwig Forum (Lufo) und das Suermondt Ludwig Museum (SLM) könnten sich durch eine gemeinsame Vermarktung von Ausstellungen und das Zusammenführen interessanter Ausstellungsthemen besser in Szene setzen. Die Häuser sollten sich stark aufstellen, um neben dem Neuen Stadtmuseum zu bestehen.

„Parallelwelten“ hat es vorgemacht: Das gemeinsame Ausstellungsprojekt von Lufo und SLM im Jahr 2011 war das erfolgreichste Jahr, gemessen an Besucherzahlen, das beide Museen je gesehen haben. Übrigens auch deutlich erfolgreicher als das Karlsjahr 2014, von dem die beiden abseits vom Stadtkern gelegenen Häuser kaum profitieren konnten. Fast 55.000 kamen in der Summe im Jahr 2011 ins Lufo (Vgl. 35.905 in 2014), im SLM waren es knapp 40.000 (2011) zu rund 16.500 (2014 – beide Zahlen für 2014 bis Ende November).

„Parallelwelten“ hat es vorgemacht

Das Suermondt-Ludwig-Museum präsentiert in den „Parallelwelten“ den „Leonardo des Nordens: Joos van Cleve“ und zeigte die beeindruckenden Kompositionen des Antwerpener Renaissance-Künstlers. Für die Ausstellung „Hyper Real“ im Lufo wurden 250 Werke von 100 Künstlern ausgewählt, unter ihnen so prominente wie Chuck Close, Richard Estes, Ralph Goings, Jeff Koons, Gerhard Richter und Andy Warhol. Geworben wurde für beide gemeinsam, u.a. mit großen und einprägsamen Porträtfotos, die eine gute Verbindung zwischen beiden Projekten schufen.

Ressourcen optimal nutzen

„Solche Erfolge lassen sich unserer Meinung nach wiederholen“, meint Aida Beslagic, kulturpolitische Sprecherin der Aachener GRÜNEN. „Die Erfolgsfaktoren waren hier zum einen die beiden interessanten Themen, vor allem aber die gemeinsame Vermarktung, die viele Menschen auch in beide Häuser gezogen hat.“ Vor allem böten sich Ausstellungsprojekte an, wo die Ressourcen gemeinsam genutzt werden könnten. „Das erfordert aber auch aktive Zusammenarbeit, angefangen bei den Ausstellungsprogrammen“, sagt Ratsherr Hermann Pilgram, Mitglied im Kulturausschuss. „In den aktuell bekannten Programmen tauchen aber solche Projekte nicht auf.“

Gemeinsames Marketing hilft

Daher möchten die GRÜNEN nun in einem Ratsantrag „Gemeinsame Ausstellungsprojekte der städtischen Museen“ eine stärkere Zusammenarbeit herbeizuführen, mit der Hoffnung, dass es dann auch zu guten Ergebnissen kommt. Mit der Bündelung von Ressourcen wie Personal, Geld und Räumen und einem gemeinsamen Marketing können attraktivere Projekte durchgeführt werden, die auch mehr Aufmerksamkeit finden. Damit würde die Bekanntheit der beteiligten Häuser gestärkt und die Kooperation würde nicht zuletzt auch dafür sorgen, dass Aachen mit seinen Kulturinstitutionen weiterhin gut wahrgenommen wird. Nicht zuletzt müssen vor allem Lufo und SLM neben dem starken Neuen Stadtmuseum Centre Charlemagne bestehen.

» Zum Ratsantrag „Gemeinsame Ausstellungsprojekte“

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