„Wir brauchen ein Pflanzkonzept für Bäume“

Sabine Göddenhenrich, umweltpolitische Sprecherin der Aachener GRÜNEN, stellt Ratsantrag zum Thema vor und erläutert, warum Ersatzpflanzungen für gefällte Bäume systematisiert werden sollten.

Kaiserplatz, Aachen Nord, Campus Melaten und West – Es wird viel gebaut in Aachen, und oftmals müssen Verwaltung und Politik dabei in Sachen Umweltschutz einen ordentlichen Spagat hinlegen: Für Bauvorhaben in der Verkehrsplanung oder Stadtentwicklung, die so unstrittig wie notwendig sind, muss mit Blick auf Klima und Umwelt so mancher Kompromiss eingegangen werden.

Bäume müssen weichen, die aber spielen für das Stadtklima eine wichtige Rolle. Lösungen für solche Situationen werden bisher meist von Einzelfall zu Einzelfall gesucht, Diskussionen über geeignete Stellen für Ersatzpflanzungen enden oftmals in Ratlosigkeit, weil ein Konzept dazu fehlt.

Spätestens wenn in diesem Jahr die neue Bustrasse zwischen Bushof und Kaiserplatz in Angriff genommen wird, steht die Stadt wieder vor der Frage: Wo können Ersatzpflanzungen für die zu fällenden Bäume stattfinden? Klar ist, dass zwischen Bushof und Kaiserplatz mindestens 10 Bäume weichen müssen. Unklar ist, wie viele nachgepflanzt werden und an welchen Standorten.

„Die Stadt braucht ein Konzept, an welchen Stellen grundsätzlich Baumpflanzungen möglich und sinnvoll sind. Das wird mit dem Ratsantrag gefordert“, sagt Ratsfrau Sabine Göddenhenrich, umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN. Dabei dürfe man sich auch vor der „heiligen Kuh Parkplatz“ nicht immer vorbeidrücken: „Gerade in einer Stadt wie Aachen mit seinen engen Straßen und begrenztem Platz muss man sich entscheiden: Atmen oder parken? Nicht jeder hat den Aachener Wald unmittelbar vor der Haustür. Angesichts der schlechten Luftqualität und im Hinblick auf den Klimawandel brauchen wir mehr Bäume in der Stadt. Dies ist unstrittig beschlossen im Masterplan 2030, in dem die Pflanzung von 10.000 zusätzlichen Bäumen im Stadtgebiet bereits vorgesehen ist.“

Um also nicht nur Ersatzpflanzungen vorzunehmen, sondern auch den Masterplan umzusetzen, braucht Aachen dringend eine systematische Betrachtung auf neue Baumstandorte. Auch Kosten und Zeit werden gespart, denn für Politik und Verwaltung gehen Planungs- und Entscheidungsprozesse dann einfacher und schneller von statten.

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