Schnittstellen Bus-Bahnverkehr in Aachen optimieren

Die Aachener Bahnhöfe sind wichtige Mobilitätsknoten zwischen Aachen und dem Umland. Eine Verbesserung der Umsteigeverbindungen zwischen Bahn und Bus an diesen Knoten kann zu einer stärkeren Nutzung des ÖPNV führen.

GRÜNER Ratsantrag 18/2018

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die Fraktion der GRÜNEN beantragt, im Rat der Stadt Aachen folgenden Beschluss zu fassen:

Die Verwaltung führt Gespräche mit der ASEAG mit dem Ziel, ein Maßnahmenbündel zu erarbeiten, anhand dessen die Schnittstellen von Bus- und Bahnverkehr an den Aachener Bahnhöfen optimiert werden können.

Begründung
Die Aachener Bahnhöfe sind wichtige Mobilitätsknoten zwischen Aachen und dem Umland. Eine Verbesserung der Umsteigeverbindungen zwischen Bahn und Bus an diesen Knoten kann zu einer stärkeren Nutzung des ÖPNV führen. Eine dauerhafte Optimierung kann nur durch eine engere Abstimmung aller beteiligten Organisationen (Stadt Aachen, ASEAG, AVV, NVR, DB, …) erreicht werden. Im Folgenden werden einige Beispiele und Anregungen für Verbesserungspotenzial genannt:

Um Wartezeiten für ankommende Bahnreisende in den Abend- und Nachtstunden zu verkürzen, sollten Busse innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens auf verspätet eintreffende Züge des Fern- und Regionalverkehrs warten. Eine Information über die aktuellen Abfahrtszeiten der Busse direkt am Bahnsteig wäre wünschenswert. Die ASEAG wird außerdem gebeten zu untersuchen, ob an Bushaltestellen in Bahnhofsnähe ebenfalls Informationen zu den Abfahrtszeiten der Bahnen gegeben werden können.

Der Aachener Hauptbahnhof ist ein Knotenpunkt im Regional- und Fernverkehr und der einzige Bahnhof in Aachen, von dem aus Direktverbindungen in alle Richtungen bestehen. Um eine noch bessere Anbindung des Hauptbahnhofs an den Aachener Busverkehr zu erreichen, könnte beispielsweise die bisher am Bushof endende Linie SB 66 mit dem Hauptbahnhof verbunden werden. So würde auch aus Brand eine halbstündliche Direktverbindung geschaffen werden.

Es sollte ebenfalls geprüft werden, welche Buslinien, die bisher über die Theaterstraße fahren (z.B. die Linie 33), in Zukunft über den Hauptbahnhof geführt werden können. Damit erreicht man dort eine erhöhte Taktfrequenz in unterschiedliche Richtungen. Nach Fertigstellung des Südausgangs des Aachener Hauptbahnhofs kann im Gegenzug die Linie 14 über die Theaterstraße geführt werden.

Auch abseits vom Hauptbahnhof stellen zahlreiche Buslinien keine ausreichenden Umsteigemöglichkeiten zum Bahnverkehr her. Hier seien als Beispiel die Linien 12 und 22 genannt, die an Rothe Erde und/oder an der Schanz durch eine leicht veränderte Linienführung attraktive Umsteigemöglichkeiten bieten könnten.  Auch die Linien 2 und 7 könnten in Eilendorf besser auf die Abfahrtszeiten der Euregiobahn abgestimmt werden, um Wartezeiten von bis zu einer halben Stunde zu vermeiden.

Die Stadt möge sich in Zukunft in den entsprechenden Gremien dafür einsetzen, am Hauptbahnhof endende Regionalexpresslinien bis zum Bahnhof Rothe Erde bzw. bis zum Westbahnhof zu verlängern. Somit würden sich für Fahrgäste aus dem Aachener Norden schnellere Verbindungen in Richtung Köln ergeben, Fahrgäste aus dem Aachener Süden erhalten schnellere Verbindungen in Richtung Mönchengladbach. Eine Verlängerung der Regionalexpresslinie RE 4 hat nach einem öffentlich zugänglichen Gutachten mit dem Titel „Ertüchtigung des Bahnknotens Aachen“ auch positive Effekte auf den Schienenverkehr in Aachen.


Melanie Seufert              Wilfried Fischer
Fraktionssprecherin        Mobilitätspolitischer Sprecher


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